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Alt 10.09.2009, 19:06
hoe hoe ist offline
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Standard AW: Über Sinn oder Unsinn der Whipple-Operation

Lieber Andreas,

manchmal bin ich froh, dass ich bislang nicht operiert wurde und eine Chemotherapie erhalte. Leider ist es oft lebensnotwendig zu operieren (Gelbsucht), aber sehr häufig wird operiert, obwohl nicht sicher ist, dass keine Metastasen vorhanden sind. In diesem Fall ist es meist nur eine Frage der Zeit, bis explosionsartig multiple Metastasen erscheinen.
In meinem Fall sind sich die Ärzte nicht sicher, ob (noch) Metastasen an Lymphknoten vorhanden sind, auch wenn seit der Chemo alle Lymphknoten nunmehr im Normalbereich befundet werden. Metastasen an Organen wurden nie gefunden. Die Ärzte wollen weiterhin nicht operieren, auch wenn eine OP nun möglich wäre. Vielleicht auch deshalb, weil ich die Chemo sehr gut vertrage, fast keine Einschränkung der Lebensqualität habe und die Chemo extrem gut geholfen hat. Etliche meiner Leidensgenossen mit besseren Chancen auf Heilung als ich haben nach einer OP eine viel schlechtere Lebensqualität als ich oder sind zwischenzeitlich verstorben.
Bei günstigen Voraussetzungen (was sehr selten der Fall ist) ist aber eine OP die wahrscheinlich einzige Chance auf eine Heilung. Die genaue Beurteilung der Metastasenfreiheit ist leider noch nicht möglich.
Wie lange ich mit einer Chemotherapie leben kann (oder ob die überhaupt notwendig ist), weiss niemand. Sie ist aber zumindest für mich eine Chance.

Solche Beiträge wie von Dir, Andreas, oder hören zu müssen, dass auch Kinder und junge Menschen von dieser schlimmen Krankheit befallen werden, machen mich sehr betroffen. Ich zeige mein Mitgefühl bewusst nicht öffentlich, weil es mich persönlich zu sehr belastet, über Trauer, Ungerechtigkeit und Schmerz zu schreiben.

LG
Hans

Geändert von hoe (10.09.2009 um 19:17 Uhr)