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Alt 01.03.2014, 20:03
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Lothar58 Lothar58 ist offline
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Standard AW: Kampfküken kämpft weiter

Hallo Mädels, bin wieder mal im Forum.

Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass mein Leben nach der Diagnose und der Op nicht abdriftet.

Meine Familie hat gar nicht so richtig mitbekommen was eigentlich los ist und meiner Frau wurde es erst vor kurzem klar dass unsere Familie knapp an einer Katastrophe vorbeigeschlittert ist.

So ging ich schon während der Chemo arbeiten (1 Woche kaputt von der Chemo, 2.Woche arbeiten) und habe früh angefangen mit zu bewegen und bin viel spazieren gegangen.
Es war für mich oft frustrierend, dass niemand Anteil an meinem Leid genommen hat, aber auf der anderen Seite war ich auch froh mich nicht mit den Sorgen und Ängsten meiner Familie auseinandersetzen zu müssen.
Auch mir hat das Kraft gegeben nicht in meinem Leid zu versinken zu können, sondern von Kollegen gebraucht zu werden und zuhause weiterhin meinen Anteil bringen zu müssen.

Drei Jahre nach der OP weiss niemand mehr dass ich Krebs hatte. Beim Duschen fragen meine Freunde mich nach den "Knubbel" (Port) an meiner Schulter.

Keine Ahnung was richtig ist, aber auch heute gehe ich davon aus, dass meine tatsächlichen Sorgen eh niemand verstanden hätte und es unter dem Strich so für alle besser war.
Mir geht es super, ich treibe Sport (fast wie früher) und wenn ich nicht 5 Tage mehr Urlaub hätte (100% Schwerbehindert) würde keiner mitkriegen was mal war und hoffentlich niemehr wird.

Grüße an euch und meine Gedanken und Wünsche begleiten euch auch wenn ich mich nicht melde.

Lothar
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