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Alt 10.06.2012, 11:40
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Auch meine Mum hat einen Kleinzelliger Bronchialkarzinom

Liebe Doris,

es tut mir wirklich leid, dass deine Mama so krank ist! Wenn ich es richtig verstanden habe, dann hat sie also auch Lungenkrebs mit Fernmetastasen? Das klingt nicht so gut... Mein Vater hatte das auch (allerdings nicht kleinzelliges Bronchialkarzinom und Knochenmetastasen). Ich weiß nicht, was man euch bisher gesagt hat, jedoch war bei meinem Papa nur noch eine palliative Behandlung möglich. Auch er hat intensive Bestrahlung erhalten und Chemos gemacht, leider alles ohne Erfolg. Im nachhinein denke ich oft, dass er mehr Lebensqualität gehabt hätte, wenn er dies alles sich nicht angetan hätte. Aber natürlich war da die Hoffnung! An deiner Stelle würde ich den Arzt zunächst fragen, ob die Therapiemöglichkeiten jetzt palliativer oder kurativer Art sind. Palliativ bedeutet ja, dass man deine Mama nicht mehr heilen kann und ihr mit Hilfe der Therapie so viel Lebensqualität wie möglich geben will. Kurativ wäre dann, dass die Krankheit zu heilen ist. Das solltet ihr erst einmal klären. Wenn es keine Heilung mehr geben sollte, dann müsst ihr gemeinsam überlegen, ob sich deine Mutter weiterhin so starken Belastungen (Chemo und Bestrahlung) aussetzten will. Mein Vater hat das anfangs auch alles ganz prima vertragen (dachten wir alle zumindest), doch die Folgen kamen später. Er litt unter akuter Anämie, ihm ging es total dreckig und er hatte gar keine Kraft mehr. Außerdem entzündeten sich die von der Bestrahlung verbrannten Hautstellen, er bekam eine Pilzinfektion, hat gar nichts mehr essen können und mögen... Es ist immer persönlich abzuwägen, was man sich zumuten will und mag. Ich denke als hinterbliebene Tochter, dass ich wohl auf solche Maßnahmen wir Chemo verzichten würde, wenn ich wüsste, dass der Tumor und die Metastasen darauf nicht wirklich reagieren und es keine Heilung geben wird. Aber das ist nur meine ganz persönliche Ansicht. Ich finde es ganz toll, dass du deine Mama begleitest und ihr diese Unterstützung gibst. Ich hätte mir gewünscht, dass mein Vater dies auch zugelassen hätte! Das Medikament, das du nennst, kenne ich nicht, dazu kann ich gar nichts sagen. Auch sonst kann ich dir halt nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten und die ist natürlich vollkommen subjektiv. Als nicht an Krebs Erkrankte kann ich wahrscheinlich nicht mitreden, doch ich denke, dass man die Zeit, die einem bleibt, nutzen sollte ohne all die Nebenwirkungen, die eine Chemo oder auch Bestrahlung mit sich bringen. Vielleicht wäre es gut, wenn deine Mama sich von all dem jetzt erholen kann. Das würde ich mal fragen! Ich wünsche dir ganz viel Kraft für diesen schweren Weg und das Gespräch! Ihr werdet das Richtige tun!
Liebe Grüße in die Schweiz
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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