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Alt 07.06.2005, 14:09
Gast
 
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Standard Mein Vater / Hirnmetastase

Hallo Stefanie,
vor kurzem ist mein Onkel verstorben. vor Jahren war Darmkrebs erfolgreich operiert worden. Letztes Jahr ein Rückschlag, Metastasen in der Lunge. Man erkannte später, ebenfalls aufgrund eines epileptischen Anfalls eine Hrinmetastase. Prognose war eigentlich, dass man diese mit Bestrahlung wieder in den Griff bekommt. Es kam leider gar nicht erst zu einer Bestrahlung. Von entdecken der Metastase bis zu seinem Tod vergingen gerade mal drei Wochen.
Letztendlich müsst ihr die Entscheidung ganz allein treffen. Ich meine, dass ihr euren Vater aufklären müsst. So verwirrt ein Mensch auch sein mag, ich glaube, dass er es merkt, wenn es zu Ende geht. Auch ein verwirrter Mensch kann sehr wohl eine Entscheidung treffen. Mein Vater hat Krebs mit Lebermetastasen und lebt nun seit zwei Jahren damit. Ich könnte ihn nicht anlügen.Bei der OP damals war von den Metastasen nichts bekannt. Man sagte uns nach der OP, dass Lebermetastasen vorhanden aber nicht operabel seien. Wir wollten es meinem Vater nicht sagen und dies den Ärzten überlassen. Diese wollten ihn erst wieder auf die Füsse bringen, bevor sie ihm von den Lebermetastasen erzählen. Diese zwei Wochen waren für uns die Hölle ! Mein Vater war davon ausgegangen, es wird alles gut und wir wussten, es kann nie wieder gut werden. Meine Mutter hat sich immer die größten Vorwürfe gemacht : Was, wenn er erfährt, dass ich es weiß ? Der will mich dann nie wieder sehen ! u.s.w.
Und auch ich möchte nicht angelogen werden, was den Zustand meines Vaters anbelangt.
Es will wirklich gut überlegt sein, was ihr entscheidet. Ich wünsche euch alles Gute dabei und vie Kraft.
Lieben Gruß
Nessie
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