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Alt 18.06.2008, 00:02
Elli Elli ist offline
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Registriert seit: 21.06.2005
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Standard AW: Therapieplanung bei CCC mit Lebermetas

Hallo Zany,

na dann will ich mal wieder meinen Senf dazugeben.

Mensch das hat aber echt lange gedauert ,bis der Befund vorlag. Naja,jetzt steht wenigstens der Therapieplan,und das warten hat ein Ende. Mich macht dieses Warten ja immer echt kirre. Wenn ich dann weiß,das es losgeht,gehts mir jedenfalls immer wesentlich besser,da ich ja dann etwas aktiv gegen die Dinger unternehmen kann.

So,nun aber mal zu Deiner Frage wegen dem Port.Meine ersten Chemos liefen alle über die
Venen (auch alle drei Wochen). Mir hat nämlich niemand einen Port angeboten. Das Ergebnis ist,das alle Venen hinüber sind und meine Nerven damals total blank lagen. Habe das ewige suchen nach intakten Venen nicht mehr ausgehalten.
Inzischen habe ich einen Port,und möchte dieses edle Teil auch nicht mehr missen.Ich liebe ihn!!! Für ist der Port da A und O.Es müssen keine Venen mehr gesucht werden,die furchtbare "Stecherei" fällt weg und es kann auch nichts daneben laufen (O-Ton mein Onko).
Ich würde Deiner Schwiegerma dringend zu einem Port raten,und zwar in Vollnarkose. Das ist wirklich ein Klacks!!!Niemand weiß oder wird Euch garantieren,ob nicht noch mehr Chemos im Laufe der Jahre folgen werden. Wünsche ich Euch bei Gott nicht,aber aus eigener Erfahrung kann ich Dir sagen,das ich laufend diese "Cocktails" genießen "darf".
Meine Venen sind durch die damaligen Chemos so kaputt,das noch nicht mal mehr eine Blutabnahme geht.Ich merke das "anstechen" des Ports so gut wie gar nicht.Also absolut kein Vergleich mit der immer währenden Suche nach einer intakten Vene und dem mehrmaligen Versuch einen Zugang zu legen.Mit einem Port ist man auch nicht in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt. Man muss nicht den Arm oder die Hand still halten usw. .
Also von mir BITTE EINEN PORT ,es ist Erleichterung pur!!!!!

So und nun zur Verwandschaft und zum Freundeskreis.
Denke mal es ist für Deine Schwiegerma eine schwierige Situation. Das Thema Krebs ist immer noch ein Tabuthema in unserer Gesellschaft und ist für viele Menschen immer noch gleich bedeutend mit Tod. Dabei gibt es heutzutage doch schon sehr viele Medis,die auch die Lebensqualität erhalten. Vielleicht hat Deine Schwiegerma auch nur Angst vor der Reaktion der Mitmenschen. Vor Mitleid oder davor,das sich Freunde und Verwandte abwenden könnten.Vielleicht muss sie aber auch erst selber mit der Situation klarkommen,
und ist noch nicht soweit,sich der "Öffentlichkeit" zu stellen.
Ich persönlich habe meine Erkrankung "öffentlich" gemacht und tue es auch noch heute.
So trennt sich dann die Spreu vom Weizen. Meine Freunde und meine Familie sind mir geblieben,und es hat uns noch enger zusammen geschweißt.Es gab allerdings auch Menschen in meinem Umfeld,die überhaupt nicht damit klar kamen,das ich hocherhobenen Hauptes ,ohne Haare,dafür mit Kopftuch ,der Krankheit die Stirn geboten habe.Aber auf diese Leute kann ich bis heute gut verzichten. Inzwischen denke ich ,das es oft einfach nur Unsicherheit ist,im Umgang mit dieser Krankheit.
Ich denke ,Du solltest nochmal in ruhe alles besprechen und Deiner Schwiegerma die letzte Entscheidung überlassen. Evtl. kann ein Psychoonkologe Euch weiterhelfen.

So,jetzt habe ich aber mal wieder einen Roman geschrieben.
Ach übrigens,Gemcitabin (Gemzar)gilt eigentlich als sehr gut verträglich. Wusste allerdings noch nicht,das es diese Chemo jetzt auch schon als Tabletten gibt.Naja da habe ich ja wieder was dazu gelernt.

Wünsche Euch jetzt einen super Erfolg und keine Nebenwirkungen.

Liebe Grüsse
Elli
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