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Alt 18.07.2002, 23:34
Gast
 
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Standard Hilfe/Therapie/Erfahrungen 2

Hallo Petra und Christine.... nun bin ich nach 9 viel zu kurzen, aber wunderschönen Tagen abrupt nach Hause gekommen!Gestern Abend kam der Anruf und ich habe einen schnellen Transport nach Hause organisiert!
Nun geht es mit meiner Mutter rapide bergab!Am Sonntag bekam sie noch eine Bluttransfusion, nach der es ihr laut Aussage meines Vaters viel besser ging. Sie sind sogar auf dem Flur spazieren gegangen. Am Montag hatte sie noch eine Spiegelung, bei der man dann feststellte, dass der Stent zu kurz ist und sich der Schleim immer davor sammelt und im Anschluß bekam sie dann eine Magensonde!Wobei sie da schon sagte, man solle nicht so ein Aufwand betreiben, es lohnt sich nicht mehr.Die Ärzte diskutierten dann, was man nun macht. Eigentlich saß der Stent zur Abdichtung einer Fistel zur Luftröhre schon richtig, aber andererseits hatte sich an der Fistel eine Entzündung gebildet, die diesen Schleim hervor rief. Man schob sie einfach tiefer. Und gestern war da noch eine Spiegelung, wo der Arzt das Gerät nur entsetzt zurück zog. Und am Abend bekam ich den Anruf, es sei doch besser, wenn ich nach Hause komme. Heute morgen um 4h war ich dann da und bin dann am Vormittag gleich hin gefahren. Was ich da erleben mußte, hat mich völlig von den Socken gehauen. Innerhalb einer Woche ist meine starke Mutter zu einer dahinsiechenden Kranken geworden!Bislang konnte ich alles ganz gut wegstecken, denn dank euch wußte ich ja, was da auf uns zu kommt. Aber sie jetzt da so liegen zu sehen, kaum ansprechbar, von Atemnot gebeutelt und kaum Herr ihrer Sinne, dass war dann auch zuviel für mich. Am Nachmittag sprach ich dann noch mit dem behandelnden Arzt, der mir sagte, dass sie auf mich gewartet hätten, damit ich mich verabschieden kann. Der Tumor hat alles links und rechts und oben und unten zerfressen! Sie war mit Morphium an einen Perfusor angeschlossen, auf 1ml/h. Der Arzt bat mich, die Tochter und nicht den Ehemann um Erlaubnis, die Dosis zu erhöhen, was aber bedeutet, dass sie nicht mehr ansprechbar sein wird. Was sollte ich tun, natürlich bekam er die Erlaubnis. Meine Mama wollte nie derartig dahin siechen und nun..... Ich habe mich von ihr verabschiedet und sie hat mich erkannt und angelächelt.
Jetzt muß ich aufpassen, dass die Tastatur keinen Kurzschluß bekommt....
Ich habe den Abend noch bei meinem Vater verbracht und bin auf dem Nachhauseweg noch mal im Krankenhaus gewesen. Man wollte mir sogar ein Bett ins Zimmer stellen. Aber heute muß ich schlafen, damit ich die nächsten Tage durchstehen kann. Der Blick auf den Perfusor zeigte mir dann eine Dosis von 5ml/h!Wißt ihr zufällig, wie die Höchstdosis ist?
Betet, dass sie nicht mehr lange zu leiden hat.

Übrigens, vielen Dank für eure lieben Urlaubswünsche.
Ich melde mich bald wieder
Eure zu tiefst erschütterte
Ari
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