Thema: meine Mama
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Alt 08.10.2004, 09:37
Gast
 
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Standard meine Mama

Guten Morgen ihr Lieben,

konnte gestern den ganzen Tag nicht schreiben, denn unser Internet ging nicht. Echt nervig. Da merkt man mal wieder wie man auf diese Technik angewiesen ist.

Bin heute ganz traurig. Habe heute morgen einen Fernsehsessel geliefert bekommen (mit alem Schnickschnack: Füße hoch, Lehne nach hinten, Fernbedienung,....). Eigentlich toll, aber er war halt eigentlich für meine Mama. Irgendwie unvorstellbar, 1 1/2 Wochen bevor sie gestorben ist, war sie noch mit meinem Papa in der Stadt (er hat immer nicht das richtige Auge für die FLeischauswahl für Kotlett gehabt, meint sie) und auch in dem Möbel-Haus den Sessel aussuchen und bestellen (sie konnte nicht mehr so gut auf dem Sofa liegen, deshalb wollte sie gerne den Sessel). Ich kann mich noch genau erinnern, daß wir an dem Abend telefoniert haben (ich war gerade dabei die alte WOhnung zu renovieren für die Übergabe, da wir ja gerade umgezogen waren). Sie sagte noch, hoffentlich erlebe ich noch, daß er geliefert wird. Wobei sie es halb scherzhaft sagte, denn obwohl sie wußte, wie es steht, war sie sicher, daß sie Weihnachten noch erlebt. Ach, das ist doch alles sch.... Jetzt kommen mir schon wieder die Tränen.

Auch mein Papa ist ihm Moment so unendlich traurig, er hat am Mittwoch eine ganze Kiste mit Liebesbriefen von meiner Mutter gefunden. Gestern hatte er schon über 2 Stunden gelesen und war noch nicht durch. Warum werden Menschen, die sich so lieben auseinander gerissen?

Ich will mich aber Janne anschließen. Danke, daß ihr da seid und zuhört. Es tut so gut, einfach erzählen zu können, mit dem Wissen verstanden zu werden. Außerdem ist es auch irgendwie gut, daß man nicht alleine ist mit seinem Schmerz, obwohl ich wirklich niemandem wünsche, daß er sich bei uns einreihen muß.

Liebe Gaby, was dein Vater gemacht hat, ist wirklich gemein. Ich versuche eigentlich Menschen nicht zu verurteilen, wenn ich sie und ihre Geschichte nicht kenne. Aber einen Menschen in so einer schrecklichen Situation im Stich zu lassen ist mir einfach unbegreiflich. Toll finde ich, das Du bei deiner Mutter warst und sie aufgefangen hast. Das hat ihr bestimmt unglaublich geholfen. Ich wünsche Dir ganz viel Kraft, daß du das erlebte nun auch verarbeiten kannst.

Janne, manchmal ist es wie Tini schon gesagt hat besser eine gewisse Distanz aufzubauen und nicht immer Friede, Freude, Eierkuchen zu spielen (obwohl ich gut rede, meistens mache ich das auch). Aber auf Dauer machen wir uns damit kaputt, denn wir verleugnen damit unsere Gefühle. Also versuche doch mal ein bischen Abstand herzustellen, vielleicht bekommt ihr dann ja auch einen Neustart hin.

Hi Tini, nein Großtiere mache ich nicht, aber die Kleinen sind ja manchmal gefährlich genug (sieh Katze und Pille....). Meistens geht es aber doch ohne Ritterrüstung, aber meine Hände und Arme haben schon einige Bressuren davongetragen.

So, jetzt muß ich mich mal wieder um die Praxis kümmern.

Alles Liebe an euch alle, Xadra
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