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Alt 11.12.2017, 09:16
Kontrastpoetin Kontrastpoetin ist offline
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Standard AW: Danke für alles!

Danke für eure Worte!

Nachdem ich letzte Woche krank geschrieben war bin ich heute den ersten Tag wieder arbeiten.
Ich habe vergangene Woche fast nur geschlafen, ich wollte das alles nicht bewusst wahrnehmen.

Leider stehe ich arbeitstechnisch ein wenig unter Druck, ich bin noch in der Probezeit und MUSS jetzt funktionieren.
Die Welt dreht sich weiter, alles und alle sind wie vorher. Für mich ist die Welt stehen geblieben.

Am kommenden Freitag ist die Beerdigung, ich habe panische Angst vor diesem Tag. Vor nicht mals einem Jahr am 13.01.2017 haben wir Opa auf diesem Friedhof begraben.
Wie ich oben schon schrieb, hat es mir mein Herz in 1000 Teile zefetzt meine Oma vor allem an diesem Tag so fertig zu sehen. Das habe ich immer vor Augen... ich realisere es einfach nicht, dass wir uns dort alle wieder treffen um nun meine Oma zu begraben.

Mein Vater hat mir überlassen ein Lied für die Trauerfeier auszusuchen... nur wenn ich daran denke in dieser Kapelle zu sitzen und die Worte und vor allem diese Lieder zu hören. Ich hab das Gefühl ich ersticke bei diesem Gedanken.

Leider habe ich auch das Gefühl, dass niemand so richtig mit diesem Thema konfrontiert werden möchte. Ich hab zwar bei 2/3 Personen kurz angerissen, wie es mir geht, wie ich das alles empfinde... aber das reicht denen dann auch. Mir kommt es vor, als würde ich andere damit nerven, wenn ich immer wieder "die gleiche Leier" erzähle.
Und so bin und bleib ich dann doch alleine mit meiner Trauer und der Leere...


Edit: Gerade kam meine Kollegin rein und sagte mir, dass letzte Woche viel los war und sie täglich von 7-18 Uhr arbeiten war.
Muss ich mich jetzt dafür entschuldigen, dass meine Oma gegangen ist, dass ich einfach nicht mehr konnte und mal ein paar Tage Ruhe brauchte. Davor die letzten zwei Wochen war sie im Urlaub und ich musste es auch irgendwie händeln, alles zu schaffen. Ich hab früher angefangen, um in der Mittagspause bei meiner Oma sein zu können, bin dann wieder bis spät arbeiten und dann wieder ins Hospiz. Hatte andere Sorgen und war mit den Gedanken ganz woanders und nicht bei der Arbeit... habe es trotzdem irgendwie geschafft.
Sie selbst hat ihre Oma im September verloren. Da war ich noch recht frisch hier... und sie war 3,5 Wochen weg.
Verstehe gerade dieses Unverständnis nicht... und das man mir jetzt ein schlechtes Gewissen macht. Ich bin seit Angang Juli durgehend am arbeiten, habe keinen Tag gefehlt. Habe die letzten Monate für meine Oma gelebt, um ihr noch eine angenehme Zeit zu machen.
Und dann soll ich einfach weiter funktionieren...

Geändert von Kontrastpoetin (11.12.2017 um 10:45 Uhr)
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