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Alt 24.06.2014, 18:00
Wuppertal11 Wuppertal11 ist offline
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Standard AW: Verlängerung der Anti-Hormonbehandlung

Ich habe mich heute hier im Krebs-Forum registrieren lassen und ich hoffe, da ich noch unerfahren bin, hier beim richtigen Thema / Thread gelandet zu sein.

Nun, ich hattte 2008 Brustkrebs (OP, Chemo, Strahlentherapie, Eierstöcke stillgelegt, hormonabhängiger Krebs, Genttest mit hoher familiärer Belastung 81,4 % schlußendlich dann negativ, 1 Lymphknotenbefall). Ich hatte nach der Strahlentherapie 3 Monate Tamoxifen eingenommen, darunter entwickelten sich Herzrhythmusstörungen, deshalb bin ich nach einem Vierteljahr auf Anastrozol umgestiegen. Jetzt sind 5 Jahre rum. Ich hatte mich wirklich gefreut, abzusetzen (Knochen-, Muskel-, Sehnenschmerzen etc.) Leider kann ich mich einfach nicht entscheiden.

1. Das Brustzentrum hat mir empfohlen, wenn ich Tamoxifen vertrage, noch 5 Jahre Tamoxifen nach Anastrozol zu nehmen.
2. Die Frauenärztin ist sich unsicher. SIe wollte sich über einen Tamoxifentest (aufgrund meiner Bitte informieren, denn, so meine Gedanken, wenn ich kein Tamoxifen verstoffwechsle, dann brauche ich auch keines nehmen). Aber meine Ärzte sagen, der Test ist unnötig, weil, selbst, wenn der Test sagt, ich würde Tamoxifen nicht verstoffwechseln, es aus medizinischer Leitlinien trotzdem die Anweisung sei, Tamoxifen zu nehmen.
3. Der Onkologe ist ganz klar und sagte heute, ich solle jetzt mit Anastrozol aufhöhren, da die Studie aus 2013 nur die Verlängerung für Frauen sieht, die 5 Jahre Tamoxifen genommen haben.
4. Der Chirurg und Chefarzt der Klinik, in der ich damals behandelt worden bin, sagte letztes Jahr zu mir, vom Bauchgefühl würde er mir 8 Jahre Anastrozol empfehlen.
5. Meine Hausärztin schlägt vor, das Herz (wegen den Rhythmusstörungen) sowie das Blut auf Gerinnungsstörungen (meine Mama hatte Herzinfarkt, mehrere Thrombosen in den Beinen, Bypässe) zu untersuchen. Ich könnte danach doch Tamoxifen ausprobieren; wenn ich es nicht vertrage, dann kann ich es ja absetzen.

Ich habe einfach Angst, nochmals Brustkrebs zu bekommen (meine Tante starb 8 Jahre nach Brustkrebs an Fernmetastasen). Allerdings will ich keine Herzrhythmusstörungen mehr bekommen und auch mal ohne Muskelschmerzen leben (aber vielleicht würden die Herzstörungen auch nicht mehr bekommen, wer weiß ?) Andererseits sind die Empfehlungen nach 5 Jahren Anastrozol nochmals Tamoxifen zu nehmen nicht durch Studien gesichert ... bin ich dann ein Versuchskaninchen? Mit Tamoxifen gibt es auch ein höheres Risiko für Schlaganfälle, Herzinfarkte, Thrombosen, Embolien, Krebs im Unterleib ... wer weiß, vielleicht ist die weitere Einnahme von Tamoxifen nach 5 Jahre Anastrozol der köprerliche Untergang für mich? Ich sterbe dann nicht an Brustkrebs, sondern an all den Nebenwirkungen ... 5 Jahre Anastrozol und 5 Jahre Tamoxifen ... kann das ein Körper schaffen?

Immerhin, ich habe jetzt bewusst 20 kg abgenommen (Übergewicht = Östrogene!), ich meide jeden Alkohol, mache viel mehr regelmäßigen Sport als früher. Also die Östrogengeschichte (kein Bauchfett, kein Alkohol) habe ich unter Kontrolle. Ich möchte gesund alt werden ...

Was machen? Wie soll man den hier eine Entscheidung treffen? Soll ich nach 5 Jahren Anastrozol nochmals mit Tamoxifen anfangen.
Steht jemand vor einer ähnlichen Entscheidung?
Hat mir jemand einen guten Tipp?

Viele Grüße Wuppertal11

Geändert von Wuppertal11 (24.06.2014 um 18:05 Uhr)
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