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Alt 28.07.2012, 23:03
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Mirilena Mirilena ist offline
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Standard AW: Mein Vater hat Magenkrebs...

Liebes Gänseblümchen,

es tut mir sehr leid, dass dein Papa so krank ist und ich kann nachempfinden, welch einen Schock diese Diagnose bei dir ausgelöst hat. Man fühlt sich einfach so hilflos und ohnmächtig und das ist für uns Angehörige wirklich das Schlimmste. Mit Magenkrebs kenne ich mich nicht aus, kann dir jedoch nur soviel sagen, dass der Krankheitsverlauf bei jedem Menschen sehr unterschiedlich ist. Wenn du bereits im Magenkrebs-Forum geschrieben hast, dann hast du wahrscheinlich auch dort schon gelesen. Nicht so gut ist, dass es bei deinem Papa auch bereits Metastasen gibt. Die Frage ist jedoch, welcher Art diese Metastasen sind. Sind noch andere Organe befallen... Wo befinden sich die Metastasen? Ich weiß nicht, wie offen du da mit deinem Vater sprechen kannst. Sein Arzt wird dir in der Regel nur dann Auskunft erteilen, wenn dein Vater ihm das erlaubt. Was du allerdings tun kannst: deinem Papa anbieten, dass du ihn zu seinem nächsten Beratungstermin begleitest. Vielleicht freut er sich, wenn du ihm diesen Rückhalt anbietest. Ich finde es sehr schön, dass du solchen Anteil nimmst, auch wenn eure Vergangenheit offensichtlich weniger schön war. Wichtig ist, dass du jetzt an der Seite deines Vaters bist. Jetzt braucht er dich und es ist großartig, dass du für ihn da sein möchtest.
Zu deinen anderen Fragen... Das ist wirklich schwierig. Lebt dein Vater allein? Ich lese so heraus, dass du die einzige bist, die jetzt für ihn da ist. Sollte es deinem Papa eines Tages wirklich sehr schlecht gehen, wirst du ihn nicht allein pflegen können. Als allein erziehende und berufstätige Frau ist das kaum machbar. Zwar gibt es das Familienpflegezeit-Gesetz, doch darauf hat man keinen Rechtsanspruch. Da wärst du auf die Kulanz und das Verständnis deines Arbeitgebers angewiesen. Was auch sehr wichtig wäre: hat dein Vater bereits eine Patientenverfügung? Sollte sein Zustand irgendwann sehr kritisch sein und es käme darauf an, über lebenserhaltende Maßnahmen zu entscheiden und dein Papa wäre nicht mehr ansprechbar, wäre es wichtig, dies Thema bereits jetzt anzusprechen, so dass du in seinem Sinne für ihn entscheiden könntest.
ach mensch, ich wünsche dir, dass du noch sehr viel Zeit mit deinem Papa verbringen kannst und dass ihr gemeinsam unzählige kunterbunte Augenblicke erlebt.
Alles Liebe für dich und deinen Vater
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

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