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Alt 10.04.2014, 07:55
Gänseblümchen_86 Gänseblümchen_86 ist offline
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Standard Was tun, damit alle an einem Strang ziehen?!

Hallo,

ich habe bisher im Magenkrebsteil direkt geschrieben und denke aber, dass ich hier als Tochter besser aufgehoben bin.
Mein Vater hat Magenkrebs im Endstadium, die Diagnose haben wir im Sommer 2012 erhalten. Er hatte insgesamt 2 Chemorunden, die er gut vertragen hat und auch die Metas udn der Tumor haben gut drauf angesprochen. Nun ist er aber seit Dezember merklich dünner geworden und die 3 Runde Chemotherapie wurde abgebrochen, weil er das nicht mehr verkraftet hätte.
Nun ist es so, dass mein Vater schon immer einen sehr starken Charakter hat und auch seine Selbsständigkeit immer sehr genossen hat.
Bislang durfte keiner ihm helfen und ihn unterstützen. Er lebt allein und ich könnte durch Beruf und Tochter auch nicht immer zur Stelle sein. Gestern hat er nun den ersten Schritt gemacht und seine Schwester zu ihm gelassen.
Sie hat mich informiert, dass alles ziemlich verwahrlost ist und er wohl nicht mehr allein den Haushalt im Griff hat. Das tat mir natürlich sehr weh, weil ich mir schon so etwas gedacht habe, er mir am Telefon jedoch immer etwas anderes versichert hat. Nun egal, ich bin dann gestern auch zu ihm gefahren und habe auch noch mal mit ihm gesprochen. Er hat gemeint, er will nicht in ein Krankenhaus, er hat Angst, dass man versucht ihn zu entmündigen und er da in so einem Zimmer sterben muss. Er will aber zu Hause bleiben.
Ich habe da das erste Mal bewusst erlebt, wie wichtig ihm das ist udn ich bin nun der Meinung man muss seine Wünsche respektieren und versuchen zu erfüllen. Ich habe mich bereits vor 2 Wochen mit dem Sozialen Dienst im Krankenhaus in Verbindung gesetzt und die sagten, dass sobald er bereit ist, die Hilfe anzunehmen, auch theoretisch alles zu Hause organisiert werden kann. Das hatte mich ein bisschen erleichtert.
Nun ist es aber so, dass meien Tante ihm nicht zuhört und ihren "idealen" Plan durchziehen will. Ich befürchte, dass er dann wieder komplett abblockt und die Sache ziemlich nach hinten los geht. Ich möchte einfach, dass er die Hilfe bekommt, die er zulässt und wenn das eben erstmal nur der Pflegedienst zu Hause ist, dann ist es so. Man muss sicher zu verschiedenen Zeitpunkten sehen, was wirklich sinnvoll ist. Ich will aber nicht, dass er das Gefühl hat, so wie er das sagt, dass alle ihn wie ein Kleinkind behandeln und seine Meinung ignorieren...
Ist etwas länger geworden, aber die Ereignisse von gestern haben mich sehr bewegt.
Was kann ich tun, wie würdet ihr in so einer Situation verfahren? Ich bin wirklich dankbar über Meinungen und Tipps.

LG
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