Einzelnen Beitrag anzeigen
  #6  
Alt 14.05.2008, 22:50
J.F. J.F. ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 18.04.2007
Beiträge: 1.485
Standard AW: Histologische Untersuchung dauert ewig - wer kennt sich aus?

Hallo,

ok, da merkt man, dass man im Lauf der Zeit doch zum "Fachidioten" wird . Ein anderer Themenbereich wäre mir zwar lieber gewesen...

Also ein Wächterlymphknoten, auch Sentinel Node genannt, ist der erste Lymphknoten, der auf der Lymphbahn des Tumorgebiets angelaufen wird. Er ist sozusagen die Vorhut, achtet darauf, dass zum Beispiel eingedrungene Viren abgefangen und zerstört werden. Deshalb sind dann auch bei Erkältungen zum Beispiel die Lymphknoten geschwollen. Oder wer Interferon spritzt bringt die Lymphknoten auch dazu vermehrt zu arbeiten. Die dritte Möglichkeit für geschwollene Lymphknoten sind die von uns allen verhassten Metastasen. Wenn der entnommene Tumor die Gefahr birgt, dass er bereits gestreut haben könnte, wird dieser erste Lymphknoten gesucht und entnommen und untersucht. Hat er gestreut, kommt es zur kompletten Ausräumung dieses Lymphknotenbereichs und Folgeoperationen. Solche Punkte sind Hals, Achsel, Leisten. Sind darin keine Metastasen zu finden, geht man in der Regel davon aus, dass es zu keiner Streuung gekommen ist. Die Nachsorge wird aber immer darauf achten die Lymphknotenstation zu kontrollieren. Dieser eine Lymhknoten, der bei Deiner Mutter entnommen worden ist, wird dieser Wächterlymphknoten gewesen sein. Ist doch schon mal ein gutes Zeichen, dass keine Metastase darin war (immer positiv denken). Für die Einstufung natürlich wieder dahin gehend schlecht, weil die Bösartigkeit trotzdem weiterhin nicht ausgeschlossen werden kann. Gottseidank, weiterhin, denn so eine OP reicht ja schon. Weitere möchte man ja eigentlich nicht. Wäre eine Metastase gefunden worden, wäre ja die Bösartigkeit bewiesen. Gutartige Tumore verdrängen zwar das Gewebe ringsherum, drücken auch auf Nerven,richten Schaden an, aber sie streuen nicht.

Viele Grüsse
JF
Mit Zitat antworten