Einzelnen Beitrag anzeigen
  #1  
Alt 30.12.2005, 00:33
pepper pepper ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 30.12.2005
Beiträge: 6
Standard und wie geht es jetzt weiter ??

Hallo liebe Betroffene, Angehörige und Mitleser!
Möglichst kurz und zusammenfassend unsere bisherige Geschichte:
Bei meinem Mann (53J. und sonst kerngesund) wurde vor ca. 5 Wochen per Blasenspiegelung ein Tumor entdeckt und am 07.12. per TURB entfernt.
Histologischer Befund: pT1 G2-3
Sofort nach der Vermutung Tumor, habe ich mich sehr intensiv in dieses Thema im Internet "eingelesen". Nun bin ich zwar sehr gut informiert, aber auch ein bißchen durcheinander und enttäuscht.
Bei meinem Mann wurde keine Frühinstillation mit Mitomycin innerhalb von 6-24 Std. nach der TURB vorgenommen. Originalton Klinikum: Wird hier generell nicht gemacht!!!
Auch mit einigen anderen Dingen in unserem sonst sehr gelobten Klinikum war ich absolut nicht zufrieden. So wurde z.B. erst um 18.00 Uhr abends festgestellt, daß die Blasenspülung (2x5 liter) zwar direkt nach der TURB angelegt, aber nicht aufgedreht wurde.
Im Patientenbogen wurde von dieser "Schlamperei" natürlich nichts vermerkt.

Auf Nachfrage in einer in der Nähe gelegenen Uniklinik wurde die Frühinstillation allerdings als Standard bezeichnet. Es soll das Auftreten von Rezidiven und das "Einnisten" flottierender Krebszellen nach der TURB verhindern. Da es kaum Nebenwirkungen gibt, wird es dort fast immer gemacht, obwohl zu diesem Zeitpunkt noch nicht einmal feststeht, ob der Patient überhaupt an Krebs erkrankt ist.

Nun hat sich mein Mann entschieden, die nächste TURB am 23.01.06 in der Uniklinik machen zu lassen. Wir haben gestern ganz unbürokratisch und superschnell noch einen Beratungstermin bekommen und natürlich auch wahrgenommen.

Nun zu meinen Fragen an alle hier, die sich besser auskennen und vielleicht selbst solche Erfahrungen sammeln mussten:

1. Kann die vergessene Spülung meinem Mann bzw. seiner Heilung geschadet haben?? G2-3 ist ja leider ziemlich aggressiv
2. Können wir auf einer Frühinstillation direkt nach der 2. TURB bestehen??
3. Kann man 2 Wochen danach trotzdem noch -wie üblich- eine ambulante BCG-Behandlung durchführen.

Lt. Uniklinik ist die Behandlung von Tumorpatienten nicht budgetiert, es darf also alles medizinisch Sinnvolle und Notwendige durchgeführt werden. Warum wird dann an unserem Klinikum an den Krebspatienten gespart ???

Man darf doch nicht wg. ca. 500 € das Leben eines Menschen aufs Spiel setzen. Ich habe in einer Studie gelesen, dass die einmalige Frühinstillation das Auftreten von Rezidiven bis zu 67% verhindern hilft. Aber wenn unter der BCG-Behandlung trotzdem ein Rezidiv kommt, wird die Blase entfernt. Das - und die Nachsorge - werden sicher ein bißchen teurer als jetzt alles anständig zu machen. An die Blasenentfernung bzw. das Sterben am Blasenkrebs möchte ich gar nicht erst denken. Ich könnte so schon ununterbrochen heulen.

Danke, dass Ihr Euch die Zeit für diesen Riesenthread genommen habt.

Danke im Voraus an Alle, die mir mit Ihrer Antwort ein wenig Mut machen oder zumindest weiterhelfen können.

Danke Eure Pepper

An alle Leser: Einen guten Rutsch und vor allem ein gesundes neues Jahr.
Mit Zitat antworten