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Alt 23.06.2002, 12:24
Gast
 
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Standard Forum für Angehörige UND Betroffene

Huhu Brigitte

ich glaube, du hast etwas in meinem Beitrag nicht so ganz richtig interpretiert:
du schreibst ich häte folgendes geschrieben: ..... dass Du glaubst, dass es schwieriger ist, als Angehöriger zusehen zu müssen, als schlussendlich selber Betroffen zu sein?

Nein, das habe ich sicherlich soooo nicht geschrieben. Ich habe geschrieben, das es für mich !!!!! als Angehörige und ebenfalls als Betroffene (also nicht umsetzbar für andere Angehörige oder Betroffene) ein solches Empfinden gab und gibt.
Und es ist auch relativ einfach zu erklären ( wie gesagt, auch das gilt für mich und sollte nicht verallgemeinert werden)..
Als Betroffene habe ich zumindest das Gefühl, aktiv mich gegen den Feind im Körper zur Wehr setzen zu können. Als Betroffene kann nur ich Entscheidungen treffen, wie die Behandlung weitergeht; welche Behandlungen ich mache oder nicht mache; welche Alternativen ich mir suche oder eben nicht suche.

solange ich für mich das Gefühl habe, aktiv sein zu können/dürfen - solange empfinde ich selber auch schlimme Dinge als nicht sooooo schlimm. Wobei das natürlich wieder eine Interpretationssache ist, wie man das definiert.

Als Angehörige bin ich zum zugucken verurteilT, zum nur Dasein, wenn eben die Betroffenen meine Hilfe wollen oder nicht wollen;
zum zuhören, wenn die Betroffene will oder nicht.
Darf meine Hilfe nicht aufdrängen, obwohl ich doch so gerne alles für meine Schwester getan hätte. Nur wo ist es Hilfe? Wo ist es Druck - und wo ist es ein Aufdrängen von Hilfe, die dann eher zum Gegenteil umschlägt.

das meinte ich damit --- ich hoffe, das das jetzt etwas verständlicher gewesen ist..

Natürlich ist letztendlich der/die Betroffene die leidtragende Person; diejenige, die den Kampf aufnehmen muss oder eben irgendwann auch leider immer mal solchen Kampf verlieren kann.

elisabeth
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