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Alt 02.02.2003, 22:11
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Standard Erfahrungen Speiseröhrenkrebs

Hallo,

erstmal möchte ich sagen,das ich diese Seite wirklich super finde.Ich bin heut zum ersten mal hier und hab mir die ganzen Beiträge durchgelesen.

Es ist schwer,wenn man die Diagnose "Krebs" bekommt...aber das brauch ich ja keinem hier zu sagen.
Ich möchte jetzt eigentlich auch mal meinen Beitrag hierein setzen,was wir für Erfahrungen mit dem Speiseröhrenkrebs gemacht haben.

Es handelt sich hier um meinen Vater der letztes Jahr im August die Diagnose bekam.Bei ihm fing es damit an,das er nach und nach nicht mehr schlucken konnte.Der Arzt sagte ihm,das es schon sehr weit wäre und nach zahlreichen Untersuchungen,sagte man ihm,das es nicht mehr heilbar sei.
Ich weiß auch gar nicht mehr,was ich in diesem Moment gedacht habe.Ich wünschte mir nur,das er doch schon viel früher zum Arzt gegangen wäre.

Nun folgten mehrere Chemotherapien,die dann aber auch wieder abgebrochen wefden mußten,weil diese nichts gebracht haben.Dann Bestrahlung,ich glaub er hat 3 gehabt und wir konnten zusehen,wie es ihm immer schlechter ging.Die Stimme war anders und seine ganze Art.Ein anderer,der ihn schon länger nicht gesehen hat,hätte ihn wohl nicht mehr erkannt.
Operieren wollten die Ärzte schon nach zwei Wochen der Diagnose nicht mehr,da alles schon zuweit war.Er bekam auch gleich nach der Nachricht und dem Einzug ins Krankenhaus seinen Zugang zum Magen,wodurch er sich jetzt immer ernähren mußte.

Die Bestrahlung wurde dann auch noch eingestellt,da die Leber,oder die Niere,weiß ich nicht mehr ganz genau, das nicht mehr verarbeiten konnte.
Ende November haben ihn die Ärzte dann auch die Entscheidung überlassen,ob er nach Hause in KH will oder in so ein Heim,das extra für schwer Kranke Menschen ist(in Lehnin).Logischerweise entschied er sich für sein Zuhause.
Als meine Mutter dann noch mit den Ärzten geredet hatte,meinten die zu ihr,das mein Vater nicht nur Speiseröhrenkrebs,sondern auch am Magen,an der Leber Krebs hat.

Die letzten zwei Wochen im Rathenower Krankenhaus hat er dann die meiste Zeit nur noch geschlafen.Er lag einfach nur noch da hat keinen mehr so richtig erkannt,völlig abgemagert.Er nahm ja auch jede Woche 2-5 Kilo ab.

Zwei Wochen,am 10.12.2002 ist mein Vater im Alter von 47 Jahren dann gestorben und noch immer ist es für mich,als würde er nur in irgendeinem Krankenhaus liegen oder einfach zu Hause auf der Couch sitzen.
Im Brief von den Ärzten stand dann auch noch drinn,das der Krebs schon bis in die Knochen rein ist.

Bitte versteht mich nicht falsch,ich möchte hier wirklich keinem Angst machen.Diese Krankheit wünsche ich wirklich keinem.
Ich möchte hier lediglich meine Erfahrungen mit dieser heimtückischen Krankheit erzählen.

Danke
Nadine
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