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Alt 15.04.2016, 00:00
Andrea08 Andrea08 ist offline
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Standard AW: Rezidiv nach autologer SZT! Was kommt jetzt?

Hallo Aleda,

vielen Dank für Deine Anteilnahme.
Es sind nun etwas mehr als vier Wochen vergangen, seit meine liebe Mama verstorben ist.
Der Schmerz sitzt tief, vor allem, weil es letztendlich so schnell ging...

Im Dezember 2015 hatte meine Mutter ihre letzte Routineuntersuchung! Alles verlief super, keine Spur von einem aktiven Lymphom, Blutwerte waren auch gut.

In der Woche bevor meine Mutter ins KH ging, klagte sie über Verdauungsschwierigkeiten (leichte Verstopfung). Nachdem es fünf Tage später immer noch nicht besser war, ging sie ins KH um das Problem abklären zu lassen (24.02.).
Das Ergebnis des Ultraschalls konnte nicht schlimmer sein. Nierenstau, aktive Lymphome im Bauchraum!
Der Nierenstau war akut und musste schnellstens behandelt werden. Es wurde eine Nierenschiene gelegt und meine Mutter bekam einen Katheter. Man rechnet mit 3-4 Tage, bis sich die Nierenwerte so verbessern sollten, dass ein CT gemacht werden kann. Leider verlief es sehr schleppend...mal wurden die Werte besser, mal schlechter... Zudem wurden auch ihre Blutwerte immer schlechter, vorallem
die Leukozyten...eine Knochenmark-Untersuchung wurde gemacht (alles OK).
Während dessen, wurde die Verstopfung so massiv (Medis halfen nicht), dass vermutet wurde, ein Lymphom würde einen Darmverschluss verursachte >> Nulldiät + Magensonde.
Die Ärzte beschlossen sofort mit einer Chemo zu starten, unabhängig davon, wie das CT aussieht. Es war die einzige Chance, den Verlauf zu verlangsamen/zu stoppen...
Die Chemo hieß GDP (Gemcitabine, Dexamethasone, CISplatin).
Warum man sich für diese entschieden hat, kann ich nicht beantworten. Allerdings hatte meine Mutter schon so viele, unterschiedliche Chemos gehabt und keine hatte die richtige Wirkung...
Nachdem diese Chemo keine Besserung zeigte, wurden wir von den Ärzten bereits darauf vorbereitet, dass es sehr schnell gehen könnte.
Das Ergebnis des CT (eine Woche vor ihrem Tod) hat meiner Mutter den letzten Überlebenswillen geraubt...die Krankheit war in ihrem Verlauf so aggressiv, dass z.B. ein Lymphom im Bauchraum innerhalb der kurzen Zeit auf 15 cm gewachsen ist. Außerdem war der gesamt Bauchraum befallen und es wurden Herde zwischen der Lunge, sowie in der Lunge gefunden.
Wir hatten keine Chance...wir befanden uns in einer Sackgasse.
Die letzten Tage wurde meine Mutter mit Morphin behandelt.
Ihre letzten Atemzüge, hat sie in meinen Armen gemacht...

Am 20.02. haben wir noch den Geburtstag meines Vaters gefeiert...3,5 Wochen später ist sie gestorben.
Es ging letztendlich so schnell, dass wir uns nicht richtig verabschieden konnten, keiner hat damit gerechnet.
Natürlich, wir haben bereits einiges durchgemacht und waren uns dessen bewusst, dass die Krankheit wieder kommen kann...aber man behält immer die Hoffnung und spricht über die Zukunft, nicht über den Tod. Auch meiner Mutter ging es zu schnell...sie wollte sich nicht verabschieden.

Trotzdem...dank der Behandlungen im Vorfeld, konnte meine Mutter an der Hochzeit meines Bruders dabei sein und ist 2-fache Oma geworden!!! Das alles hätte sie nicht erlebt, hätte sie sich gegen eine Behandlung entschieden.


Ich bete für alle, die betroffen sind!
Ich hoffe für alle, die betroffen sind!
Bleibt stark und gebt nicht auf...
Jeder Tag ist ein Geschenk!

Eure Andrea
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