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Alt 26.11.2008, 21:08
Karin2009 Karin2009 ist offline
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Beitrag AW: Angiomyolipom in der Niere

Liebe Kerstin63,
habe über einen längeren Zeitraum - ganz genau erst nach Kenntnis meiner Diagnose: Angiomyolipom der linken Niere von 7,2 x 5 x 5 cm / April 2008 - Deine Geschichte im Forum verfolgt und mit Dir geweint, gelitten und mich natürlich mit Dir gefreut, vor allem darüber, dass Du alles so gut überstanden hast; auch, wenn es ein sehr schwerer und langer Weg zum „Heute“ für Dich war.
Manchmal denke ich darüber nach, was es wohl für Menschen sind, die dieses Forum verfolgen und wie sie hoffen, dass man ihnen vielleicht genau so helfen wird, wie es bei Dir geschehen ist. In verschiedenen Situationen fühlte ich mit Dir, diese unterschiedlichsten Gefühlslagen … habe auch ich durchlebt.
Bei mir lautet das Procedere wie folgt: Tumorkontrolle, Verlaufs- CT, MRT, Szintigraphie. Bisher war ich in 2 Kliniken und bin emotional am Ende, zumal es seit April noch weitere Diagnosen, beispielsweise den Darm und das Herz betreffend, gab. Ich habe ein Problem damit, mich mit dem Tumor anzufreunden und mit ihm leben lernen zu müssen. In unzähligen Lebenssituationen musste ich immer wieder erneut feststellen, dass dieser Tumor, auch wenn er angeblich gutartig ist, eine ganze Menge mit einem veranstaltet und aus einem macht; jedenfalls auf der emotionalen Ebene, und nicht nur dort allein.
Ich muss auch mit der These fertig werden: Für die Tumorentfernung gibt es keine medizinische Indikation! Er wird weiterhin beobachtet, also: Es geschieht nichts - abwarten, was passiert? Darauf warten, dass Freund Tumor noch größer wird, um irgendwann die ganze Niere gleich mitzuopfern? Dies soll wohl sowieso geschehen, wenn es denn so sein soll, da der Tumor so ungünstig an der Niere liegt, dass man die Niere wohl nicht mehr erhalten kann, wenn ... Seit einem halben Jahr überlege ich hin und her und weiß nicht so recht weiter. Der Tumor wird erst entfernt, wenn er Schmerzen bereitet oder wenn es einen eindeutigen Hinweis darauf gibt, dass er an Größe zunimmt ...
Dein Tumor wurde 2003 festgestellt. Wie hast Du die Zeit danach erlebt bzw. ertragen? Wenn ich mir vorstelle, dass ich noch vier Jahre auf eine entschlossene Entscheidung der Ärzte warten soll, bin ich vermutlich vorher reif für die Psychiatrie. Andererseits ist mir auch klar, dass ich keinen Chirurgen zur OP überreden kann, geschweige denn, ihn dazu zwingen ...
Eine weitere Frage habe ich noch. Du schreibst an Flughexe am 23. September 2008: „Wenn Du einen guten Facharzt hast, der regelmäßig kontrolliert, bist Du jedenfalls auf der sicheren Seite.“ Was oder wer ist für Dich ein guter Facharzt? Wie sollte dieser Facharzt sein? Ich denke, nach all´ dem, was Du in den letzten Jahren erlebt hast, kannst Du mir diese Frage vielleicht am besten beantworten.
Über eine Antwort wäre ich Dir sehr verbunden.
Ich danke Dir bereits jetzt dafür und sende Dir herzliche Grüße.
Natürlich wäre ich auch darüber froh, wenn es jemanden in diesem Forum gäbe, der dazu bereit wäre, mir seine Erfahrungen zu schildern.

Geändert von Karin2009 (26.11.2008 um 21:11 Uhr)
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