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Alt 08.09.2014, 14:36
FräuleinWunderBar FräuleinWunderBar ist offline
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Standard AW: Einfach gefrustet

Hallo ihr Lieben!

Ich bin froh zu lesen, dass ich mit diesen widersprüchlichen Gedanken nicht ganz alleine dastehe. Manchmal habe ich das Gefühl, es ist wie gegen Windmühlen rennen. Nun wurde die Chemo meines Freundes auf das nächsthöhere Level gehoben, und er hat schon mehrfach geäußert, dass er noch eine Stufe mehr nicht ertragen würde. Anfangs war er noch immer optimistisch, jetzt äußert er immer öfter, dass er nicht mehr daran glaube, dass alles gut ausgehen werde. Dazu ist er zeitweilig unausstehlich, extrem sensibel und mault mich ohne Grund blöd von der Seite an, wenn ich das mal so ausdrücken darf. Wenn mir dann mal ein Tränchen kullert, weil ich ihn einfach gemein finde, kommt dann noch ein "Das fehlte ja jetzt noch", statt mich in den Arm zu nehmen. Kennt ihr das auch? Was macht ihr, wenn die Gefühle so Achterbahn fahren?
Meine Freunde wollen immer seltener darüber reden, gehen dem Ganzen aus dem Weg oder sagen nur "Das ist ja nicht so schön". Knaller war eine eigentlich gute Freundin, die mir gestern mitteilte, ich sei ja schon des Längeren nicht mehr so glücklich, das müsse nun aber mal anders werden. Da konnte ich nicht direkt interpretieren, was das heißen sollte. Hat sie das mit dem Krebs nicht verstanden? Oder wollte sie mir eine Trennung nahelegen? An manchen Tagen meine ich manchmal selbst, ich kann nicht mehr viel weiter. Dann schäme ich mich aber deswegen, weil ich ja nicht die Kranke bin. Wie reagiert ihr auf solche Bemerkungen von anderen? Lohnt es sich, sich damit auseinanderzusetzen oder ist das vergebene Liebesmühe?
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