Ich habe auf meinen Brief von gestern so viele positive Reaktionen, Zuspruch und Beistand, sei es als PN oder PM erhalten, das ich natürlich weiter an meine Uschi schreiben werde, das stand für mich auch nie in Frage.
Danke von hier, falls ich jemanden zu danken vergessen haben sollte.
Liebe Uschi, mein geliebter Schatz und Engel,
weißt Du noch, was ich Dir immer gesagt habe, mein Vater hat mir früher gesagt, was ich zu tun hatte. Als wir zusammen gezogen sind, habe ich gesagt, es gibt niemanden mehr, der uns zu sagen hat, was wir zu tun und zu lassen haben.
Heute ist das ähnlich, wann und ob ich mein „Selbstmitleid“ aufgebe oder meine Trauerarbeit aufnehme oder einstelle, bestimme ich ganz allein und niemand sonst.
Du hast mich immer bremsen müssen, ich bin nie einem Streit aus dem Weg gegangen. Je mehr auf der „anderen Seite“ waren, desto besser wurde ich.
Es ist so traurig, dass Du dieses Theater hier nicht miterleben kannst (denn sonst wäre ich ja auch glücklicherweise nicht hier), wir zusammen würden das Feld schon aufrollen.
Hilf mir,
gib mir die Kraft, dieses trostlose Leben, wenn es denn schon sein muss, zu überstehen,
gib mir Kraft, den schrecklichen Kummer, der nicht vergeht, erträglicher zu machen.
sei mein Licht, das mir auf diesem langen dunklen Weg leuchtet,
denn der Kummer frisst meine Seele auf,
in mir ist keine Hoffnung mehr, ich fühle mich so leer,
meine Gedanken sind voller Schmerz und Trauer,
das die Erinnerungen an Dich nie verlöschen werden,
für ein Lächeln von Dir würde ich alles geben,
es gibt so viele Menschen, die nichts verstehen, die den Schmerz einfach nicht sehen.
Morgen hat die Ärztin die Unterlagen für den Antrag fertig. Morgen rufe ich noch die beiden Rehakliniken an, wann schnellstens eine Aufnahme erfolgen kann und dann geht der Antrag raus. Wenn ich dann Glück habe, gehe ich in die Klinik, die wir im letzten Urlaub uns angesehen haben ohne zu wissen, was es mit dieser Klinik auf sich hat.
Morgen werden es neun Wochen, dass Du für immer von mir gegangen bist.
Ich denke es war gestern. Ich sehe deutlich alles vor mir, als Du Deinen letzten Atemzug getan hast, als ich Deine Augen für immer geschlossen habe. Wie Deine rosigen Wangen immer blasser wurden.
Jeder neue Tag ohne Dich ist eine weitere Annäherung zu Dir, wie viele Tage mögen es noch sein? Hoffentlich nicht mehr so viele.
Du unbarmherziger Gott, warum musste sie mich verlassen. 
Ich liebe Dich unendlich und immer
Gerhard