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Alt 26.03.2012, 10:35
Koelle Koelle ist offline
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Standard Ich muß das einfach mal los werden ....

Hallo zusammen,

die Geschichte von meinem Papa fängt im April 2010 an. Da wurde mit einem Darmverschluß ins Krankenhaus gebracht und Notoperiert. Der Verschluß kam durch ein Krebsgeschwür. Die OP hat ergut überstanden und es folgte eine Chemotherapie, die ihm bis auf kribbeln in Händen und Füßen keine Probleme bereitete.
Oktober 2011 bekam er plötzlich Sprachprobleme und zeigte Zeichen einen Schlaganfalles. Im Krankenhaus haben sie dann wurde im CT sichtbar, das er auf der linken Schläfenseite eine Wucherung hatte. Bei der OP wurde festgestellt, das er ein Glioblastom hatte, was sie aber komplett entfernen konnten. Mitte November kam er für einen Tag nach Hause. Mußte am nächsten Tag wieder mit dem Krankenhaus gebracht werden, weil er sich sehr schlapp und schwach fühlte. Wir dachten erst, er hätte zu wenig Flüssigkeit, aber bei der Untersuchung stellte sich heraus, das sein Darm gerissen war. Notoperation !!!
Die Ärzte gaben ihn eine Überlebenschance von 5%, aber er ist eine Kämpfernatur und hat sich wieder durchgeboxt. 14 Tage Intensivstation, danach 14 Tage Normalstation und dann nochmal 10 Tage Gehatrie.
Er kam soweit mit seinem Stoma allein zurecht. Jeden Tag kam einmal der häusliche Pflegedienst zur Kontrolle. Und der Alltag nahm langsam wieder seinen Lauf.
Anfang Februar 2012 bekam Papa plötzlich seinen ersten Krampfanfall. Wieder vier Tage Krankenhaus und einstellen auf Medikamente. Bei diesem Krankenhausaufenthalt wurde festgestellt, das er Metastasen in der Leber hat, die angefangen habe zu wachsen. Außerdem wurde noch eine Gerinnungstörung diagnostiziert.
Kurz nach seiner Entlassung bekam er wieder einen Krampfanfall. Wieder ins Krankenhaus, ein Medikamentendosis erhöht, wieder nach Hause. Mittlerweile hat sich ein deutliche Verschelchterung seines Sprachsschatzes und Gedächnisses eingestellt. Auch wurde er agressiv. Meine Mutter war mittlerweile nur noch ein Nervenbündel.
So einen Agressionattacke hat jemand vom Pflegedienst mitbekommen und dann ging alles relativ schnell. Papa kam erstmal in die Palliatrie, um seinen "Ist-Zustand" festzustellen. Von dort aus kam er dann direkt ins Hospiz, wo er jetzt seit 3 Wochen ist.
Es geht ihm soweit gut. Hat keine Schmerzen. Halt der körperliche Verfall wird immer sichtbarer. Auch der Sprachschatz nimmt immer mehr ab. Bis jetzt hat er noch nicht verstanden, wo er ist und warum. Für ihn gibt es nur das Thema Stoma. Kopftumor, der wieder fleißig am wachsen ist, und Lebermetastasen exestieren für ihn nicht. Er will ständig nach Hause, aber das ist einfach nicht machbar.
Meine Mutter ist nervlich nur noch ein Frack und bricht bei der kleinsten Unregelmäßigkeit in Tränen aus, außerdem kann sie sich mit der Situation nur sehr schwer abfinden. Einerseits sieht sie ein, das es zu Hause nicht mehr geht, aber anderer seits denkt sie, sie hat in abgeschobe.

Ich weiß langsam nicht mehr, wie ich da noch helfen kann. Wie soll ich reagieren, wenn Papa wieder am Jammern ist, das er nach hause möchte, und wie kann ich meiner Mutter helfen, sich damit abzufinden ?

Mußte das mal los werden.

Gruß vom Rhein
Andrea
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