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Alt 30.07.2008, 08:52
Ypsi Ypsi ist offline
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Registriert seit: 19.12.2006
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Standard AW: Wie lange noch?

Guten Morgen ihr 4,

vielen Dank für eure Worte!

Liebe Marita,

ich weiß ja, wie er ist und ich weiß auch, dass er sich durch diese Krankheit nicht ändern wird.
Gelassenheit ist nicht unbedingt meine Stärke Vielleicht, weil ich alles zu richtig machen möchte. Und vielleicht ist das mein Weg zu lernen, eben nicht (annähernd) perfekt zu sein... *seufz*

Liebe Kyria,

oh ja, da scheinen mir deutliche Ähnlichkeiten. Das tröstet mich irgendwie, weil ich dadurch nicht das Gefühl habe, dass es nur bei uns so >verkorkst< zugeht und irgendwie ist es ja doch so, dass einem alle Welt suggeriert, wenn jemand in der Familie krank wird, hält die Familie zusammen, egal, was vorher war. Natürlich rücken gewisse Dinge in diesem Moment völlig in den Hintergrund, aber alles vergessen, was geschehen ist, das geht nicht. Zumindest ich kann es nicht.

Deine Geschichte hilft mir aber dahingehend sehr, dass ich mir wirklich Mühe gebe, mit ihm umzugehen, zu kommunizieren. Und ich habe die Hoffnung, dass wir beide uns, vielleicht sogar mit meiner Ma zusammen, Schritt für Schritt annähern. Wie hast Du geschrieben - man wächst da rein... ich hoffe es und irgendwie würde es mich sehr freuen, wenn wir da in unserer Vater-Tochter-Beziehung noch etwas ändern könnten.
Bezüglich Vollmacht, Patientenverfügung bin ich sozusagen dran, auch das hat die Beraterin angesprochen und mein Paps hat die Unterlagen auch schon seit letzter Woche vorliegen. Habe sie ihm hingelegt und vorsichtig gebeten, er möge sich das doch mal durchlesen und habe ihm gesagt, worum es dabei geht und warum das wichtig ist. Will ihn da aber nicht bedrängen.

Liebe Bianca,

auch bei Dir habe ich schon einige Mal gelesen, dass Dein Vater sich nicht mitteilte und sehr verschlossen war. Gestern war wieder so eine Situation: Habe ihn angerufen und gefragt, wann es ihm recht sei, dass ich vorbeikomme... Er meinte dann, naja unter der Woche ist es schwierig (da ist er ja abends mit seinen Jungs unterwegs), habe dann direkt unterbrochen und gemeint "okay, dann komm´ ich am Samstag-Vormittag; ist Dir das recht?"...
Er hat dann zugestimmt. Das ist ungewöhnlich, er hat schon oft (auch vor der Diagnose, bevor dass alles losging) völlig abgeblockt, wenn ich ihn besuchen wollte ... das ginge nicht, weil dies und jenes sei... Heute denke ich darüber natürlich anders, aber im ersten Moment bezieht man das eher auf sich, das man selbst etwas falsch gemacht hat.

Lieber Wolfgang,

vielen Dank auch an Dich für Deine Zeilen. Wenn ich das so lese, glaub´ ich immer mehr, dass wohl mein Anspruch an mich selbst zu hoch ist. Soll heißen, ich habe das Gefühl, einfach da sein ist nicht genug. Es scheint aber wohl genau das zu sein, was gut ist - nicht mehr und nicht weniger.


Liebe Grüße
Ypsi
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