Thema: Leber-Lymphom
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Alt 21.07.2008, 21:01
Äpfelchen Äpfelchen ist offline
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Standard AW: Leber-Lymphom

Hallo Maya,

hier bist Du nicht alleine, eigentlich ist fast immer jemand online

Habe soooo viele Fragen und hoffe, ich nerve Euch nicht damit?
NEIN natürlich nervst Du nicht.

Wo wird so ein Port gesetzt?
Etwa 10 cm von der Achsel am Brustkorb, mögl. so, dass der BH-Träger nicht drückt. Ich habe da einen ca. 4 cm langen Schnitt, der hat mich ein paar Tage etwas behindert, ist nie ein Problem gewesen. Man sieht diesen Port als kleine Beule.

Die Abstände der Chemo sind individuell. Manche haben wie Du schon gelesen hast alle 14 Tage, andere länger. Gemeint ist der Abstand von Chemotag zu Chemotag. Ich hatte 21-Tage-Zyklus. Kürzer ist härter. Ist ja klar, denn etwa 8-10 Tage nach der Infusion geht das Blutbild in den Keller, die Werte sinken stark, d.h. Infektionsgefahr. Ich hatte mir damals Mundschutz in der Apotheke besorgt (aber nie getragen ).
Man merkt es an den Puddingbeinen, dann ist einfach Ruhe angesagt.
Danach klettert das Blutbild wieder und man erholt sich - Wellnesszeit.
Die Wirkdauer ist übrigens nicht nur 14 Tage oder 21 Tage, das ist wesentlich länger.
Ich würde schon sagen, dass es Sinn macht die allererste Chemo stationär zu machen. Sicher, die Ärzte werden schon wissen was sie machen, da hat sie schon Recht. Ich persönlich würde es dennoch vorziehen. Allerdings hatte ich meine 'Aussetzer' ja während der Chemo, also während die Infusion lief.

Ich (und einige andere) hatten das Gefühl, nicht nur während der Infusion, sondern auch die Tage danach, als würde die Chemo div. Stationen passieren. Ich hatte ja ganz viele Stellen im Körper wo Lymphome waren und es pockerte und kribbelte mal hier mal da als ob kleine Mäuse nagen würden. Kein Schmerz, eher so ein knabbern. Ich habe mir dann vorgestellt, wie die Chemo ihre Arbeit tut und die Tumorzellen vernichtet.

Wenn sie R-Chop ode nur Chop bekommt, wird sie ihre Haare ca. 14-18 Tage direkt nach der ersten Chemo verlieren. War bei mir auch so.
Es fing an, dass ständig meine Haare rumgeflust sind, wie so ein alter Hirtenhund. Dann hat meine Tochter die Haarschneidemaschine rausgeholt und ratzfatz war alles runter. War im ersten Moment ein bisserl frisch und zugig da oben aber ich bin mit Mützchen ins Bett.

Ich hatte vorher keine Locken, dafür nach der Chemo umso schöner
kein Witz, die Haare kommen doppelt schön wieder.

Ich bin ganz offensiv mit der Glatze umgegangen. Die erste Woche trug ich Mützchen und Tücher, einen Fiffi wollte ich sowieso nicht. Nach der ersten Woche haben mich diese Lappen da oben nur genervt und ich hab sie in die Schublade geworfen.
Ab dann ging ich oben ohne. War eine ziemliche Überwindung, aber nachdem ich einmal durchs Kaff gelaufen bin, hatte ich es durch. Ich fühlte mich wie befreit. Und alle sagten ich würde viel jünger aussehen...
Blöde Reaktionen hatte ich überhaupt keine. Geguckt haben bestimmt viele, aber das war mir wurscht. Ich habe mir gesagt, es war nicht mein Wunsch krank zu werden und auch nicht eine Chemo zu bekommen - ist halt so - wem es nicht passt soll bitteschön weggucken.
Wir haben hier einen Glatzenthread - da findest Du unsere schönen Eierköppe blätter mal zurück

lg Beate
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