Einzelnen Beitrag anzeigen
  #14  
Alt 06.11.2005, 22:07
Laura5555 Laura5555 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 01.11.2005
Beiträge: 56
Standard AW: Thread für junge Angehörige von Krebskranken

Hallo,
ich bin auch eine junge Angehörige. Ich bin 24 und meine Mutter hat nach fast fünf Jahren ein Rezidiv vom Eierstocktumor. Jetzt wurde sie operiert und bekommt nächste Woche die erste Chemo. In der Mitte der Behandlung wird sie nochmal operiert und ihr werden Lymphknoten entnommen, die dann untersucht werden. Ich hoffe so sehr, daß sie nicht befallen sind, sonst verschlechtern sich ihre Chancen und sie muß eine ganz schreckliche hochdosierte Chemo in ganz kurzen Abständen bekommen. Ich realisiere das alles noch gar nicht richtig und habe solche Angst, daß sie es nicht schafft. Mit meinen Freunden kann ich kaum reden, sie vermeiden das Thema oder melden sich von sich aus kaum. heute war wieder so ein trauriger tag. es gibt momente, da denke ich, meine mama ist so stark, daß sie es bestimmt schafft, aber heute haben wir wieder lange geredet und waren nur noch traurig. es kommt mir vor, als würde für uns die zeit stillstehen. Alle anderen leben ihr Leben normal weiter, nur bei uns dreht sich alles nur noch um diese fürchterliche Krankheit. Ich kriege mein eigenes Leben nicht mehr geregelt, mein Studium, meine Freunde, alles wird mir zu viel und auch irgendwie unwichtig, weil meine Gedanken nur bei meiner Mama sind. Ich kann mich nicht ablenken und bin wie versteinert. Entweder heule ich den ganzen Tag oder ich fühle gar nichts mehr. Die Chemo dauert sechs monate und im nachhinein kommen einem sechs monate immer sehr kurz vor, aber jetzt denke ich, diese zeit wird nie vorbeigehen.
Liebe Grüße von Laura.