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Alt 23.07.2010, 22:03
ulla46 ulla46 ist offline
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Standard AW: HILFE - die Zeit danach - als gejheilt entlassen, aber ein anderer Mensch!!!

Hallo Iris,
ich möchte dir gerne als Betroffene antworten, wobei natürlich klar sein muss, dass jeder seine Krankheit und alles was damit zu tun hat, individuell erlebt. Also ich fand die erste Zeit nach Therapieende als sehr belastend und keineswegs als Erleichterung. Bis dahin ist man in der Therapieroutine und muss sich durchkämpfen. Wenn das zu Ende ist, fällt man in das berüchtigte Therapieloch. Alles Gefühle, die man bis dahin verdrängt hat, kommen hoch, ebenso die Angst zu sterben. Sie ist ja keineswegs jetzt weg, im Gegenteil, man achtet auf jeden "Pups" und glaubt, jetzt ist der Krebs wieder da. Dein Mann ist ja keineswegs geheilt, und das weiß er! Die Rezidivrate im 1. Jahr ist fast 80%. CHemo und OP haben bei deinem Mann ihre Spuren hinterlassen und die sind nicht ohne, noch für lange Zeit. Wie soll dein Mann in dieser Situation ganz der Alte sein??? Er wird das nie wieder sein, weil die Konfrontation mit dem möglichen Tod einen immer verändert. Manchmal stellt man das Leben dann ganz auf den Kopf.
Ich kann dir nur raten, hole dir selbst psychologische Hilfe, damit du die Krisenzeit bewältigst, lass deinem Mann Zeit und Ruhe, sich mit sich selbst auseinanderzusetzen und bedränge ihn nicht. Jeder Streit macht alles noch schlimmer. Wenn eure Ehe wirklich eine Basis hat, könnt ihr das schaffen. Ich wünsche euch das.
Ulla
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SPK 2005, ED T4, Nx, Mx, G2. Chemo und anschl. Chemoradiatio bis Ende 2005. Seitdem ohne Befund.
www.mein-krebs.de
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