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Alt 25.06.2004, 22:20
Gast
 
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Standard Wie sag ich´s meinem Kinde?

Hallo,

ich habe mit großem Interesse alle Standpunkte gelesen - danke Euch allen.

Inzwischen sind einige Wochen vergangen und die Verzweiflung hat nicht mehr so oft die Oberhand. Mein Mann und meine Tochter sind sehr fürsorglich und ich bin sicher, dass sie zu mir stehen werden - egal was kommt. Aber auch ich halte mich zurück, sie mit all meinen schwarzen Gefühlen, Gedanken und Befürchtungen zu überlasten. Ich weiß ja, wie schwer sie an ihren eigenen Ängsten zu tragen haben und suche mir Ventile, die sie entlasten. Es ist doch so, dass diese Fürsorge ihnen gegenüber auch mir nutzt: ich kann es schlecht aushalten, dass es ihnen schlecht geht, vor lauter Sorge um mein seelisches Befinden. Lieber heule ich alleine so lange und so heftig ich will - ohne Rücksicht und begegne den beiden dann wieder etwas entspannter. So ist die Stimmung bei uns vorwiegend heiter und davon profitieren wir alle.

Mein Sohn hat die letzten Monate der Chemo und die Veränderungen mitgelebt, weiß von der bevorstehenden OP, stellt aber weiterhin keine Fragen. Ich belasse es dabei und vertraue darauf, dass ich wieder gesund werde. Andernfalls sehe ich weiter, wenn es soweit ist - und hoffe, die richtigen Worte zu finden, wenn seine Fragen überraschend und zur "Unzeit" doch noch kommen.

Liebe Grüße - Gerda (gerdax3)
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