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Alt 02.07.2004, 00:57
Gast
 
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Standard Wie sag ich´s meinem Kinde?

Ganz ehrlich???

Ich stand so unter Diagnoseschock, dass ich überhaupt nicht mehr klar denken konnte!
Also kam ich heulend nach Hause; alle starrten mich an...und dann brach es aus mir heraus:
"Ich habe Krebs!"

Bums, das hatte gesessen! :-(

Mein Mann fing sofort an zu weinen; Sohn stand minutenlang wie zur Salzsäure erstarrt auf einen Fleck...und Tochter hatte einen ausgewachsenen Nerenzusammenbruch.
Sie schrie immer nur: "NEIIIIIIN"!

Das war vor genau 2 Jahren und 7 Monaten...

Alle Therapien sind inzwischen abgeschlossen; mir geht es den Umständen entsprechend gut.
Leider wurde die Erkrankung erst sehr spät erkannt und ich gelte weiterhin als Hochrisiko-Patientin mit entsprechend enger (ärztl.)Überwachung.

Sohn spricht nicht über seine Gefühle; mein Mann kümmert sich rührend um mich.

Tochter allerdings hat sehr schwere Probleme bekommen; hatte 9 !
Arbeits-Unfälle in der Zeit (davon ein besonders schwerer Autobahn-Wege-Unfall, den sie dem Himmel sei Dank mit leichten Verletzungen überlebt hat) und verlor ihre Arbeit dadurch.

Nächsten Monat geht sie in eine psychische Reha-Klinik und muss dort etwa 3 Monate bleiben. Danach soll sie eine Umschulung beginnen.

Mich belastet die Situation sehr, ich würde ihr so gerne wieder diese Unbeschwertheit geben wie vor meiner Diagnose.

Ich selbst habe eigentlich meinen alten Humor :-) wieder gefunden; freue mich über jeden schönen Tag... und möchte mein Kind nicht so traurig sehen.

Es gelingt mir leider nicht, sie aufzuheitern.

Zu groß sind ihre Verlustängste...

Liebe Grüße
Anno Nym (45 J.)

PS: Tochter war bei meiner Diagnose 22 J. alt, Sohn 18 J.
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