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Alt 19.04.2004, 10:32
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Jutta Jutta ist offline
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Standard Wie sag ich´s meinem Kinde?

Liebe Gerda,

Ich kann Deine Angst sehr gut verstehen. Habe einen Sohn, der leider auch sehr viele harte Erlebnisse schon in jungen Jahren hat durchmachen müssen, und bei allem sich sofort zurückzog. Jedes Mal, wenn wir denken, jetzt geht es besser, kam ein neuer Hammer.
Inzwischen ist er 17 Jahre alt, und beginnt sich langsam zu öffnen, über seine Ängste und Gedanken zu reden, sparsam, aber es kommt. Er war für sich immer der Überzeugung, alles alleine regeln zu müssen, nur der Mama mit seiner Angst nicht noch mehr Kummer auflasten. Was habe ich versucht mit ihm zu reden, ihn beim Psychologen angemeldet, nichts fiel auf fruchtbaren Boden.
Begonnen mit dem Öffnen hat er sich erst, als ich ihm nur sagte, egal was, wenn Du so weit bist zu reden, ich bin da. Ich darf ihm nichts über Krankheiten im Detail erzählen, sondern nur, es steht mal wieder ein Arztbesuch, ein KH-Aufenthalt an. Und wir nehmen uns nur wortlos in die Arme. Seine Angst, daß auch ich zum Sterben aus dem KH komme, ist zu groß.

Sein großer Bruder (11 Jahre älter)hat dabei am gleichen Strang wie ich gezogen, so geht er nun öfters mit seinem Kummer zu ihm.

Ich wünsche Dir, daß Du einen Weg zu Deinem Sohn findest. Die ganzen Jahre über bin ich beinahe verzweifelt, doch die Behutsamkeit hat sich gelohnt.

liebe Grüße
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