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Alt 27.02.2005, 22:15
Gast
 
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Standard Schulprobleme nach Gehirntumor?

Hallo Eva,
begonnen haben wir mit den Wachstumshormonen als unsere Tochter 9 war, da war sie glaub ich 1,22m. Im ersten Jahr ist sie ca 10 cm gewachsen, das war fast etwas zu viel und sie hatte in den Knien gleich dolle Wachstumsschmerzen! Jetzt ist sie 1,56m, nach ca 8 Jahren Behandlung, sie wächst nur noch minimal. Wir werden wohl bald aufhören.Sie hatte auch nur so lange Zeit zu wachsen, weil ihre zu früh eingesetzte Pubertät mit einem zusätzlichem Hormon gestoppt wurde. Dadurch sind ihre Wachstumsfugen länger offen geblieben. Sie hatte mit 17 J. immer noch ein Knochenalter von 12 1/2 J.!! Das waren natürlich super Vorraussetzungen. Jedes halbe Jahr wurde die Hand geröngt.Unsere Tochter wäre gern größer, muss sich jetzt aber an den Gedanken gewöhnen, dass es wohl bei 1,60m bleibt. Wie es ihr heute geht? Naja, auch heute hat sie mit verschiedenen Problemen zu kämpfen. Das Schlimmste ist sicherlich die Facialisparese. Man sieht es beim Lächeln ganz deutlich und wir sind jetzt dabei, uns über eine OP zu informieren. Leider keine einfache OP und wir haben noch nicht genug Mut...Am intensiv bestrahlten Hinterkopf wachsen die Haare nicht richtig, auch sonst sind sie sehr dünn.Sie hat auch eine Abducensparese mit Doppelbildern, schielt aber kaum noch. Im Rückenbereich ist sie leider nur ganz wenig gewachsen durch die Spinalkanal-Bestrahlung.Sie hat ganz lange Arme und Beine.Irgendwie stimmen die Proportionen nicht mehr.Das nervt ein 17 jähriges Mädchen natürlich sehr. Meinst du mit Anschlussproblemen Schwierigkeiten in eine Gruppe integriert zu sein? Trotz Integrationsklasse war unsere Tochter dort sehr isoliert. Sie hatte keinen Mut andere zu fragen, ob sie mitmachen darf, war extrem ruhig, fiel gar nicht auf und war oft sehr einsam. Einige wollten auch nichts mit ihr zu tun haben, kamen mit ihren Behinderungen nicht klar und da sie in eine Klasse geraten war, wo sich die Mädchen sich schon mit 10 J. geschminkt haben und nur noch von Jungs gesprochen haben, war sie oft außenvor.Jetzt macht sie ein Berufsvorbereitungsjahr und in dieser Klasse hat sie mehr Kontakt. Seit neuestem chattet sie ab und zu und hat dort Leute "kennengelernt".Ich gönne es ihr natürlich. Zum großen Glück haben wir gleich nach der überstandenen Therapie einen Hund gekauft.So hatte sie in guten und in schlechten Zeiten immer einen Kumpel dabei. Ja, Tiere stören sich nicht an irgendwelchen Unvollkommenheiten!! Ich bin unserem kleinen Co- Therapeuten sehr, sehr dankbar!!! Aber, wenn man mal von diesen Dingen absieht, geht es ihr soweit gut und wir sind unendlich dankbar, dass wir es soweit geschafft haben. So, genug für heute, wenn ich mal ins plaudern gerate... Lg Annett (wenn du willst, schreib ich an deine E-Mail Adresse, hab leider schon schlechte Erfahrungen gemacht)
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