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Alt 10.08.2007, 20:01
irmgard05 irmgard05 ist offline
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Daumen hoch AW: Das Leben nach der Erkrankung in all seinen Aspekten

Ihr Lieben alle zusammen, Ich bin ein paar Tage nicht zu Hause gewesen und freue mich riesig über die Resonanz. Ich denke, es ist gut über all diese Dinge zu schreiben, auch wenn man vielleicht keine direkte Antwort bekommt. Wenn man all die Beiträge über Neuerkrankte von Ratsuchenden liest, weiß man wirklich manchmal nicht, wie man über seine eigenen Gedankengänge, Fragen und Probleme schreiben kann. Nicht dass diese zu klein sind, sie scheinen nicht zu passen. Auch sehe ich mich manchesmal nicht in der Lage diese Beiträge von oft ganz verzweifelten ganz zu lesen-vorbeugend: ich will keinem das Wort verbieten, für mich ists halt manchmal nicht gut einen Teil dieser Beiträge zu lesen, auch wenn ich dann keinen Rat keine Hilfen geben kann. Ich kann mir vorstellen, dass es nicht nur mir so geht.
Für mich ist Gottseidank noch nie die Situation so wie bei dir ,Ulla, eingetreten, dass ich auf eine solche Reizüberflutung mit einer Panikattacke reagiert habe. Ich kann es unter, das geht mir aufn Nerv, abhaken. Die Menschen kommen mir ja nicht wirklich nah, stellen keine Anforderungen an mich. Im Gegenteil "in die Stadt gehen"und shoppen, was angucken- wir waren jetzt kurz in der Eifel, fahren nächste Woche nach Norderney- gefällt mir. Ich gehe gerne, sowohl alleine,mit meinem Mann als auch mit meiner Tochter, mit Bekannten weniger. Mir ist wohl aufgefallen, dass ich in letzter Zeit häufiger zögere etwas zu kaufen oder es lustloser tue. Die Gedankengänge, die dahinter stehen, sind schwer zu formulieren, es hat mit"wozu" zu tun, es steckt eine innere Unruhe dahinter, die sehr vielseitig interpretierbar ist. Sicher hat auch das ganz normale älterwerden damit zu tun. Ich werde nächstes Jahr 60 und wenn ich meine Schwester betrachte die 20Mon älter ist , als ich, jedes Jahr macht was aus, auch wenn man es nicht wahr haben will. Es sind ja nicht nur die anderen, die älter werden und wir haben ja auch noch ein zusätzliches Paket mit zu nehmen.Ulla, vielleicht wäre ein Gespräch mit einem "Fachmenschen" für dich zu so einem frühen Zeitpunkt, ehe solche Schwierigkeiten stärker auftreten und sich auf dich auswirken können, hilfreich? Etwas was sich manifestiert ist schwieriger in den Griff zu kriegen. Wobei ich nicht meine, dass man alles in den Griff kriegen muss, aber es kann vieles erleichtern; denn es gibt ja auch sehr schöne Dinge, die mit vielen Menschen verbunden sind.
Wenn ihr über die Unduldsamkeit von kranken oder alten Menschen berichtet, ich stelle mir den Umgang mit ihnen sehr schwer vor. Ich bin selbst nie in die Situation gekommen, dass länger zu müssen. Ich habe nur manchmal Angst davor, wie werde ich mich verhalten. Ich habe die Hoffnung, etwas von meiner Tante zu haben, die war eigentlich immer ausgeglichen und zufrieden, auch zu Zeiten in denen sie es schwer hatte. Sie ist 96 geworden. Ich fänds schön!
Liebe Grüße an alle Irmgard
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