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Alt 12.11.2005, 16:22
Simönchen Simönchen ist offline
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Standard Was tun wenn es nichts mehr tun gibt?

Jeden Tag wenn ich dieses Forum besuche bin ich aufs neue erstaunt welche Gedanken mir duch den Kopf schwirren. Es ist so unbegreiflich wie sich so unterschiedliche Dinge an unterschiedlichen Orten ereignen und alles unbeeinflusst bleibt. Irgendwo auf dieser Welt regt sich wieder jemand auf dass irgendetwas nicht richtig geklappt hat und für diese Person ist dies erschreckend wichtig. An einem anderen Ort setzten sich Menschen mit Tod und Sterben auseinander. Dort leiden Menschen an starken Schmerzen und andere nehmen Abschied.
Wenn hier lese fühle ich mich in eine andere Welt versetzt. Jedes Problem vor dem ich bisher in meinem Leben stand erscheint lächerlich und ich bin mit Gedanken umgeben die mich für immer beeinflussen werden. Dafür möchte ich Euch danken. Ich bin überzeugt hier nicht nur Tipps im Umgang mit der Krebserkrankung meiner Mutter zu bekommen sondern auch durch Eure Beiträge wichtige Denkansätze weiterzudenken und mich mit Dingen auseinander zu setzten die mich und meinen eigenen Lebensverlauf positiv beeinflussen.
Nach dieser ewigen Einleitung zu meinem Problem...

Meine Mutter liegt in Ihrem Bett und ist mit Morphinen vollgepumpt. Sie nimmt keine feste Nahrung mehr zu sich und konsumiert nur Fresubin und dergleichen. Ihre Haut/Augenfarbe ist nun schon seit 2 Monaten gelb-bräunlich. Wie soll ich es schreiben? Wir warten auf den Tod.
Ich habe mit ihr alles geklärt, wir haben uns ausgesprochen ... die Beerdigung ist durchgesprochen. Eigentlich ist alles klar. Es gibt weder einen Grund für Zuversicht noch die Hoffnung auf ein Wunder. Kann jemand nochvollziehen welch Situation dass ist ?
Es gibt nichts zu tun. Wir beobachten wie das Morphium ihr mehr und mehr die Möglichkeit nimmt klar zu denken. Sie ist aggressiv und schikaniert meinen Vater.
wünsche ich ihr den Tod ? (der sowieso kommen wird?) Wünsche ich ihn für uns? Ich weiß es nicht.
Ich will nicht dass sie geht... sagt mein Herz
hoffentlich muß sie nicht länger leiden... sagt mein Verstand.

Wie gehe ich mit diesen Gedanken um?
Was gibt es für mich zu tun?

Geändert von Simönchen (22.11.2005 um 05:50 Uhr)
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