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Alt 12.05.2006, 23:14
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nhkjk nhkjk ist offline
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Standard AW: Weiß Nicht wie es weitergeht? und wütend

Hallo Scorpio, im Prinzip hast DU vollkommen recht, aber Du willst die Sachen oder die Ernsthaftigkeit der Krankheit ja auch wissen, aber mein Mann leider oder Gottseidank (ich wei0ß es nicht) nicht. Heute war ein Arztgespräch mit dem behandelnden Onkologen, meinem Mann und mir angesetzt und als der Arzt kam, sagte mein Mann zu dem Onkologen, dass dieser das Gespräch mit mir alleine führen solle. Ich fragte ihn warum er nicht dabei sein wolle und mein Mann sagte, dass ich immer so viel fragen würde und er nicht und er das alles nicht so hören wolle. Nachdem ich mich mit dem Arzt unterhalten habe, habe ich diesen halt auch ausgequetscht. Ich fragte nach dem Gespräch, ob er mit meinem Mann auch so offen gesprochen habe und er verneinte, da Klaus keine Fragen stellt. Klaus ist derzeit so extrem positiv eingestellt, dass ich mich nicht traue ihm diese positive Einstellung unaufgefordert zu nehmen. Ich schnitt nach dem Gespräch mit dem Arzt das ganze Thema an und teilte ihm zum Beispiel auch mit, dass ich, wenn er denn aus dem Krankenhaus kommen wird, zunächst mal eine Pflegerin anstellen werde. Er meinte dann, dass das doch wohl übertrieben sei, denn er schaffe das schon alleine. Ich antortete dann, dass es vielleicht doch nötig sei und daraufhin meinte er, dass ich nicht immer so schwarz sehen soll. Auch als ich Klaus erklärte, dass ich mit dem Kindern zu einer psychologischen Beratung/Begleitung gehen wolle, meinte Klaus, dass das schon alles werden würde, wenn er zu Hause ist und für die Kinder Normalität einkehren würde. Verstehst Du jetzt das Problem? Er will es nicht wissen und ich weiß nicht ob ich ihm die negative Prognose entgegenknallen soll. Ich hatte heute das erste Mal ein richtig gutes informatives Gespräch mit dem Arzt und bin halt jetzt über alles aufgeklärt. Mein Mann hat Metastasen in der Wirbelsäule, der primär Tumor war im Magen ist aber nicht vollständig entfernt und das Bauchfell ist vollkommen mit Metastasen befallen. Diesedrücken auf die Harnleitern, so dass jetzt zwei Katheter an die Niere drangesetzt wurden, damit das Wasser und der Urin ablaufen soll. Es wird jetzt nur noch Palliativmedizin eingesetzt und die Lebenserwartung beträgt je nachdem wie Klaus auf die CHemo anspricht zwischen drei Monaten bis max. ein Jahr. Ich würde natürlich gerne die verbleibende Zeit nutzen um mit ihm alles zusammen zu besprechen, aber er blockt und plant zukünftige Ereignisse. Bezüglich Deiner Bedenken, dass bestimmte Punkte geregelt werden sollte, wie z.B, künstliche Ernährung usw. so haben mein Mann und ich, als meine Mutter schwer erkrankt war, gemeinsam jeweils eine Patientenverfügung gefertigt, so dass diesbezüglich alles geregelt ist. Ich denke, dass es für DIch als Betroffenen unheimlich schwer sein muss mit so einer DIagnose umzugehen und ich finde es toll, dass Du Dir trotzdem die Mühe machst und mir auf meine Fragen und Befürchtungen zu antworten. Danke. Warst DU nicht unheimlich wütend und traurig, als Du Deine DIagnose bekommen hast? Alles Liebe Nina
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