Einzelnen Beitrag anzeigen
  #20  
Alt 25.08.2014, 09:03
T'Pau T'Pau ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.08.2014
Beiträge: 85
Standard AW: Ovarialkarzinom mit Peritonealkarzinose und Omental cake

Jetzt habe ich mich nach dem ich länger schon still mitgelesen habe, doch extra angemeldet um hier in diesem Thread meinen Senf dazu zu geben.

Zu meiner Geschichte will ich jetzt gar nicht sooo viel schreiben. Nur ganz kurz: Ich bin betroffene Angehörige. Mein Bruder verstarb vor 5 Jahren an Prostatakrebs bzw. an den Nebenwirkungen der Behandlung. Meine Partnerin ist vor 3 Jahren an Eierstockkrebs (Figo IV) erkrankt und macht gerade ihre erste Rezidiv Behandlung durch. Meine Schwiegermutter ist vor 12 Jahren an EK erkrankt und quitsch fidel (um auch mal etwas Positives zu erwähnen).

Alles, alles wirklich was hier bisher über die optimale Behandlung geschrieben wurde, die es leider nicht vollautomatisch gibt, ist meiner persönlichen Meinung nach richtig! Ich denke auch, dass man sich informieren sollte und selbst alles tun muss um das bestmögliche für sich aus der Situation zu machen.

Aber mit Argumenten aus Zahlen, Statistiken und Publikationen kommt man nicht immer zum Ziel.

Es gibt aber recht viele Menschen die anders ticken und sich so leider nicht überzeugen lassen.

Da hilft es leider recht selten sie als „pubertären Starrköpf“ zu bezeichnen und nochmal einen Beleg aus dem Internet zu zeigen, der doch jetzt endlich überzeugen muss.

Ohne die Frau um die es geht wirklich zu kennen, könnte ich mir vorstellen, dass sie mitten in einer Phase des Leugnens steckt. Die Nachricht Krebs ist eine der schockierendsten und lebensbedrohlichsten, die man bekommen kann. Besonders wenn es in der Familie schon Erfahrungen ohne Happy End gibt. Die Ohren einziehen und denken „Is‘ ja alles gar nich‘ wahr und nicht so schlimm, wie alle tun, darum wird alles gut“ ist wohl einer der natürlichen Schutzreaktionen die man so haben kann. Es ist schöner zu träumen, als Grauen im Morgen zu haben.

Wenn du deine Schwester aufwecken willst, schau vielleicht nicht nur auf das was dich überzeugt.

Schau doch mal auf deine Erfahrungen mit ihr, ob sich da nicht etwas findet worauf sie reagiert… Wie war das bei den Erkrankung von eurem Bruder und dir? Wie ist sie damit umgegangen?
Kannst du da etwas für diesen Fall anwenden?
Andererseits, kann es vielleicht aus sein, dass das Beste für deine Schwester ist sich möglichst wenig Gedanken zu machen? Hier wird ganz selten darüber geredet, welche Rolle die Psyche der Patientin spielt.
Behutsam reden könnte helfen.
Belehren a la du musst dies und das tun hilft wohlmöglich gar nichts.

Das bestmögliche in Dieser Situation, kann ganz unterschiedlich sein, und sollte sich nicht nur auf die OP beschränken.

Übrigens meine Schwiegermutter wurde in einer Kleinstadt Feld-Wald und Wiesen Gyn. opperiert.
Meiner Partnerin wurde in einer der Renommiertestes Kliniken von einem wirklich freundlichen Oberarzt ganz freundlich mitten ins Gesicht gesagt: „Frauen in ihrem Stadium überleben in der Regel nicht die ersten zwei Jahre“ später kam dann noch der Satz „Bei ihnen ist das Kind ja schon in den Brunnen gefallen“ noch etwas Später „Ach, ihre Mutter hatte das selbe und lebt immernoch?“
Juchhe!!! Das tut der Seele richtig gut, wir werden nie wieder einen Fuss in dieses renomierte Krebszentrum setzen.

Lebt lang und glücklich

T‘Pau
Mit Zitat antworten