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Alt 22.10.2013, 23:50
mucki53 mucki53 ist offline
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Standard AW: Kämpfen - Diskussion um das Kämpfen gegen die Krankheit

Hallo Chris,
ich habe lange überlegt, ob ich hier schreiben soll.
Keine Frage, Deine Diagnose ist Schxxx. Und Deine Gefühle sehr verständlich und uns wohl allen bekannt.
Aber besonders bei deinem letzten Post ist mir eines wieder aufgefallen:
Einerseits schreibst Du, Deine Eltern gehen nicht auf Dich ein, andereseits schreibst Du auch, dass Du verdrängst, abwiegelst, grade auch auf Familientreffen.
Hast Du denn Deinen Eltern auch mal Deine Gedanken und Ängste geschildert ? Oder meinst Du, es ist ihnen unangenehm oder gar egal ?
Hast Du überhaupt mal mit jemandem so richtig geredet, nicht als Arzt sondern als MENSCH ?
Ich habe den Eindruck, Du willst alles mit Dir alleine abmachen, hast Deine Krankheit noch nicht angenommen und akzeptiert.
Akzeptieren heisst, auch besser aktiv zu werden.
Das geht auch leichter, wenn man sich mit guten Freunden bereden kann, man reflektiert das dann selbst auch irgendwie anders.
Wenn Du das nicht möchtest/kannst, würde Dir vielleicht ein Psychoonko helfen.
Gerade weil Du vom Fach bist, vergisst Du evtl., dass Du ein Mensch mit Gefühlen, Ängsten und Zweifeln bist. Und denen MUSS man sich in unserer Situation stellen. Die Frage nach dem "warum" und "warum ich" helfen nicht weiter und Verdrängen kostet viel Kraft, die wir anderweitig brauchen.
Nimm DICH an, so wie Du jetzt bist, auch mit der Krankheit.
Das hat nichts mit Beschönigen oder krankhaftem Optimismus zu tun - wir alle haben schöne Tage und Durchhänger - sondern mit Aufatmen, Luft holen und sagen: Jetzt gilt's !
Und: Gibt Dir denn Deine Arbeit so viel, dass Du sie auch weiterhin machst, obwohl es Dir dreckig geht ? Oder ist sie auch ein bissl Flucht vor Dir selbst, den Gedanken, Ängsten und Zweifeln, die in "Freizeit" vielleicht erstmal überhand nehmen ?
Wenn ich Dir mit meinen Gedanken zu nahe getreten bin oder Dich geärgert habe, dann entschuldige bitte. Das ist nicht meine Absicht !
Ich möchte Dir - hoffentlich - damit helfen, Deinen jetzigen inneren Kampf (und Krampf) zu lösen, damit Du den gegen Deine Krankheit aufnehmen kannst.
Aber zunächst wünsche ich Dir, dass alle Übel der Chemo bald vorübergehen und sie Dir helfen kann .

Geändert von mucki53 (23.10.2013 um 00:09 Uhr) Grund: Ergänzung
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