Einzelnen Beitrag anzeigen
  #5  
Alt 23.08.2010, 14:03
Tröte Tröte ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 23.04.2010
Beiträge: 6
Standard AW: Siegelringcarzinom bitte um eure hilfe

Hallo Lilly,

also ich bin selbst ja nicht der Betroffene - ich kann es also auch nur aus der Sicht eines Angehörigen schildern, so wie Du es gerade erlebst (bei uns war es auch ein Siegelringcarzinom).

Die OP hat bei uns ca. 3 oder 4 Stunden gedauert. So genau weiß ich es nicht, weil sich der Beginn immer wieder verzögert hatte.

Nach der OP war ich Abends im Krankenhaus. Er hat fast nur geschlafen und ist auch immer wieder eingeschlafen als ich da war. Am nächsten Tag wusste er gar nicht, dass ich da gewesen bin

Jedenfalls bekommen wohl die meisten so eine Schmerzpumpe angeschlossen, die dann kontinuierlich Schmerzmittel abgibt, so dass sich keine großen Schmerzattacken bilden können.

Mit diesem Mittel hat er sich schon am 2. Tag der OP wieder sehr gut gefühlt und ist auch schon erste Schritte gelaufen.

Am 3. Tag hat er sich die dann entfernen lassen - was wohl zu früh war, denn dann hat er drei Tage echt arg, arg gelitten. Das hat man ihm sehr angemerkt.

Die OP war an einem Montag und am Samstag war es dann ohne diese Pumpe wohl erstmals erträglich. Er hat sich aber von Anfang an gezwungen zu essen. Ich denke das ist ganz wichtig.
Dann hat er noch so total kalorienreiche Trinknahrung bekommen, weil man am Anfang ja mit festen Sachen Schwierigkeiten hat. Das hat er aber vielleicht einen Monat noch genommen, dann hat er es nicht mehr gebraucht.

Er wurde nach einer Woche aus der Klinik entlassen. Er musste auch keine Chemo machen, weil er nirgends Metastasen hatte. Ich denke, wenn die im Bauchfell oder so was finden, dann sieht das anders aus (andere User können hier sicherlich mehr sagen).

Bei uns gab es auch keine Kur, weil er hier sicherlich nur psychisch mehr belastet worden wäre (durch andere Schwer-Kranke) als er es verkraftet hätte.

Man muss sagen nach ca. 3 Monaten ging es ihm fast wie vorher. Leute, die die Geschichte nicht kennen, sehen es ihm nicht an. Er hat nur nach der OP vielleicht 5 kg abgenommen (aber er ist sehr, sehr sportlich und sowieso dünn), die hat er jetzt aber wieder drauf.
Er fährt Rennrad und geht laufen (mehr als 10 km am Stück und schneller als ein Normalo das laufen kann )

Er kann heute nicht mehr so viel auf einmal essen wie früher, achtet darauf, dass er bestimmte Sachen einfach weglässt, trinkt nicht zum essen.
Er geht regelmäßig zum Doc und lässt Blutwerte und Röntgen machen und war vor ca. 4 Wochen beim CT (erstes nach der OP).

Da CT hat nichts schlimmes ergeben.
Zum heutigen Stand (!) ist er geheilt. Er hat halt keinen Magen mehr.

Wenn man sich die (leider) vielen schlimmen Geschichten hier so durchliest (habe ich auch, als wir die Diagnose bekamen) dann hat man oft kaum Hoffnung.

Aber schau unsere Geschichte an...zum heutigen Zeitpunkt hat sich zwar einiges geändert, aber das ist egal.
So wie es scheint, sind wir mit einem blauen Auge davongekommen (ich weiß, dass das aber sich schnell wieder ändern kann).

Drum nehme Dir zu Herzen: es KANN schlimm kommen, MUSS aber nicht. Du musst stark sein. Denke von Tag zu Tag. Bleib positiv. Haltet zusammen, dann kann man viel schaffen.

Ich wünsche Deinem Papa morgen und danach alles, alles Gute!!!
Dir wünsche ich viel Kraft und positiven Mut (auch wenn es schwer fällt, ich weiß)
Mit Zitat antworten