AW: Verzweifelung, Trauer und große Angst
Liebe Sylke,
Ich weiß ganz genau, wie du dich fühlst und ich kenne auch deine Angst vor Gehirn-Metas. Auch mein Mann hat manchmal solche "Ausfälle", er redet dann ganz komische Sachen und wenn ich nachfrage, ist er einfach still und sieht mich traurig an. Dann ist er wieder ein paar Tage völlig normal und nichts deutet darauf hin, dass etwas nicht stimmt. Ich hoffe einfach nur, dass es von den vielen Medikamenten kommt, er nimmt ja schon seit Monaten ständig Morphium gegen die Schmerzen.
Ich habe auch schon daran gedacht, mit seinen Ärzten zu reden - aber dann denke ich mir wieder, dass ich ihn nicht noch einer zusätzlichen Untersuchung aussetzten will - vor allem würde ich ihm damit NOCH mehr Angst machen, als er sowieso schon hat. Und wofür das alles? Damit wir dann womöglich wissen, dass da noch Metas im Gehirn sind, die man dann auch noch bestrahlen wird in seinem Zustand, wo er sich nicht länger als 1 Stunde halbwegs aufrecht halten kann? Nein - ich werde nichts unternehmen - ich hoffe einfach, dass es die Medikamente sind. Und ich drücke euch die Daumen, dass es auch bei deinem Mann so ist.
Ich denke auch oft an euch - wir sitzen im gleichen Boot - aber das Leck wird immer größer. Ich hoffe mit euch, dass wir alle noch viele gute Tage zusammen haben werden - ihr und wir - und dass die Ärzte für unsere Männer noch etwas finden werden, damit unser Boot nicht so schnell untergehen wird.
Liebe Grüße
Edith
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