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Alt 26.06.2005, 10:49
Gast
 
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Standard Betroffener sucht Hilfe

Hallo Jürgen,

einen ziemlich genauen Bericht über meinen Vater und seinen Weg findest du unter Positves.

Hier in Kurzform. Mein Vater war bei Diagnose letztes Jahr gerade 59. Er hat Cisplatin und 5FU die eine Woche bekommen und die nächste Woche nur 5FU. Dann ging das wieder von vorne los. Das Ganze 6 Wochen lang, dann erste Kontrolle. Tumor war auf ein Drittel geschrumpft. Dann nach ca. 2 Wochen Pause das Ganze nochmal 6 Wochen. Dann ca. 4 Wochen Pause mit vielen Aufbaumitteln (Nahrungsergänzug zum Zunehmen) und dann OP. Wirklich OP, denn die war am Anfang ausgeschlossen. Tumorgröße bei Diagnose 14 x 8 cm plus befallene Lymphknoten!!! Bei OP dann kein aktives Krebsgewebe mehr zu finden. 1 Wochen Intensivsation, 1 Woche normale Station, dann nach Hause. Kurz darauf erster Advent. Und Heiligabend dann schon fast eine ganze Gänsekeule zum Festmahl! Unsere Erfolgsstory sozusagen! Gerade gründliche Nachuntersuchung und alles OK!

Wichtig: Mein Vater hat imme offen über seine Erkrankung geredet. Mit jedem, auch dem Kellner in seinem Lieblingslokal und der netten Bedinung im Supermarkt, die einen kennt. Wir haben das Thema nicht tabuisiert. Wir waren immer für meinen Vater da, alle heißt, meine Mutter mein Freund und ich. Gab dann so Aktionen wie, wir bringen ihm mal kurz ein Eis in die Chemobehandlung weil draußen 30°C waren und ähnliches. Unser Leben hat eine neue Wertigkeit bekommen und hatte in der "heißen" Phase auch ganz klar einen anderen Mittelpunkt! Hatte Glück, mein Chef war sehr tolerant und hatte Verständnis für die Situation.

Mein Vater wollte ab 1.4 im Job wieder voll Gas geben (er war Geschäftsführer) hat dann aber gemerkt, dass das nur mit 120% geht und nicht mit 60% oder 70%. Mein Vater hat dann jetzt aufgehört zu arbeiten. Genießt sein Leben und spielt schon wieder 18 Löcher Golf. Denn die Kondition nach so eine OP ist lange weg und es braucht Geduld und Zeit um wieder voll fit zu werden.

So, das in Kürze. Gebe die Hoffnung nicht auf und glaube an deine Behandlung. Ach so einzige nebenwirkung bei meinem Vater war so ab CHemo 10, dass er mehr als einen Halben Tage braucht umwieder voll fit zu sein. Er war dann etwas KO, aber das war auch alles. Er hat aber auch immer gesagt, dass er sowieso keien Nebenwirkungen bekommt. Unterstützend hat er noch Akkupunktur bekommen. Aber nicht gegen den Krebs sondern fürs Wohlbefinden und die Stärkung des Imunsystems. Hat unsere Hausärztin gemacht.

Dir weiter viel Erfolg im Kampf gegen diesen Sch...

Susanne
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