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Alt 09.01.2012, 12:38
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KimiKater KimiKater ist offline
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Registriert seit: 14.12.2010
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Standard AW: Leben nach Therapie

Hallo,

und vielen Dank für diesen interessanten Thread.

Ich hatte meine Diagnose kurz vor Weihnachten 2010, OP direkt nach Weihnachten, danach 6 x Chemo, 36 Bestrahlungen und AHB bis
Ende September.
Dann war ich noch in Essen zur Beckenstanze im November.

Ich kann nur sagen, dass ich nicht mehr die bin, die ich vor der Diagnose war.
Ich hab nie mit der Krankheit gehadert, alles psychisch gut ertragen, mich gut mit meinem Leben wärend der Therapie arrangiert.
Ich hab das Normalo-Leben einer Mutter uns Hausfrau genossen und heute war mein erster Arbeitstag zur Wiedereingliederung. Gestern fühlte ich mich als würde man mich zur Schlachtbank bringen.
Es ist genau das, was ich nicht mehr wollte. Das alte Leben wieder aufwärmen.
Ich würde gerne was ganz anderes machen, mit Tieren arbeiten, nicht mehr in der stressigen IT.
Ich weiss noch nicht ob ich das wieder packe und was dann?

Gut, die Kollegen waren sehr nett heute.
ICh konnte viel ändern im vergangene Jahr aber eben nicht das Entscheidende, den ungeliebten Job.

Ich hab weitaus weniger Kraft als vor der Erkrankung, bin sehr viel dünnhäutiger, weniger belastbar und das Gedächtnis hat auch Lücken.
Hab heute meine Kollegen um sehr viel Geduld gebeten. Sie werden das aufb ringen aber mein Chef?

Seit ich das Ostac nehmen muss ist mir oft den halben bis ganzen Tag übel, das kommt noch dazu.

Irgendwie ist es nicht so prickelnd.

Allerdings sind die Schzwänge eben so gravierend, dass ich wieder arbeiten muss und nicht nur zum Spass im Stall aushelfen kann (was meiner Seele eher gut tun würde).

Schlimm für mich ist, dass in meinem Umfeld 3 sehr gute Bekannte in der letzten Zeit an BK verstorben sind, die ähnliche Konstellationen der Erkrankung (Alter, Zeit und Art der Erkrankung) hatten wie ich.
Deshalb hab ich dauernd die Frage im Hinterkopf: hab ich noch überhaupt noch 5 Jahre?

Zwischen der Chemo konnte ich das Leben weit mehr genießen als jetzt.
Die jetztige Rückkehr in den Job schmälert meine Lebensqualität immens.
Und ich hab Angst davor dass ich, wenn ich ab März wieder Vollzeit arbeiten werde, wieder wie vorher zw. Haus, Haushalt, Familie und Job aufgerieben werde und für mich wieder kein "Leben" übrig bleibt.


LG
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