Einzelnen Beitrag anzeigen
  #11  
Alt 17.01.2012, 20:56
Eli333 Eli333 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.12.2011
Beiträge: 15
Standard AW: Wie weiterleben ohne mein Kind?

Liebe Mereja, ich weiß gar nicht was ich schreiben soll, in viele Sätzen erkenne ich mein eigenes Verhalten wieder. Ich habe zwar nicht angefangen zu rauchen aber zu trinken und mich so ungesund wie möglich zu ernähren oder gar nicht zu essen. Im Augenblick versuche ich mich zusammen zu nehmen mein Bruder hat einen inoperablen Tumor am Unterkiefer sehr nah am Kiefergelenk und einen weiteren im Oberkiefer. Noch kann er essen aber es ist grausam, heute hat die Chemo begonnen aber ohne Möglichkeit auf Heilung nur Lebensverlängerung vielleicht
4 Wochen, vielleicht 4 Monate. Sein Schicksal lenkt mich von meinem eigenen Schmerz etwas ab.
Meine Wut auf Ärzte ist riesig sie haben mein Kind auf dem Gewissen und ich kann nichts tun jedenfalls habe ich im Moment das Gefühl das ich nicht viel erreichen kann.
Auch bei meinem Bruder wurde gepfuscht man hat ihn ewig auf Zahnfleischentzündung behandelt und noch einen Zahn gezogen, vermutlich wurde dort Gewebe verletzt den wenig später begann der Tumor rasant zu wachsen. Hätte der Arzt mal ein röntgen Bild gemacht wäre viel früher erkannt wurden das es sich um einen Tumor handelt und nicht um eine harmlose Entzündung. Ich weiß nicht wie man in diesem Land Arzt wird aber es scheint viele zu geben die ihren Job leider nicht richtig beherrschen. Das es um Menschenleben geht ist wahrscheinlich nicht so wichtig, ich versteh das nicht, wenn eine kleine Angestellte z. B. als Kassiererin einen Fehler macht verliert sie vielleicht ihren Job, Ärzte sind abgesichert gegen alles mögliche, die dürfen Fehler machen.
Ich fühle mich so fremd in meinem eigenen Leben. Ob es irgendwann anderes wird? Mir geht immer wieder die Frage durch den Kopf wie lang kann man so ein Leben aushalten, wie lange halte ich es aus?
Danke an all die Menschen hier im Forum die mir doch irgendwie ein bisschen Mut machen.
Eli