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Alt 20.09.2005, 00:24
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Micha Micha ist offline
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Registriert seit: 16.02.2005
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Standard AW: Nachdenkliches zur OP

Hallo Michaela,

zu einer OP und Metastasen kann ich leider nichts sagen und mit den Beschwerden nach der OP ist es wahrscheinlich auch bei jeden anders. Entscheident ist wahrscheinlich auch, welche Methode angewendet wird. Ich kann dir aber über meinen Heilungsweg schreiben.

Ich hatte vor drei Monaten die gleiche OP. Bei mir ist aber ein Teil vom Magen drinnen geblieben. Bei mir wurden 2/3 der Speiseröhre und 2/3 vom Magen entfernt. Anschließend wurde der Rest des Magens hochgezogen und an den Rest der Speiseröhre angenäht. Dabei wurde der Bauchraum und der Brustkorb von hinten geöffnet. Die ganze OP hat ca. 8 Stunden gedauert.

Die ersten zwei Wochen (davon 8 Tage auf der Intensivstation) waren schon ganz schön hart. Nach dem Aufwachen, hab ich einen riesigen Schreck bekommen. Haben jede Menge Schläuch aus mir rausgehangen.
Auf der Intensiv hatte ich so gut wie gar keine Schmerzen. Haben mich mit Schmerzmittel vollgepumpt. Am dritten Tag nach der OP muste ich schon das erste mal aufstehen.

Nach einer Woche durfte ich das erste mal etwas essen und trinken. Wurde dann auch auf die normale Station verlegt. Dort waren dann die ersten Tage ganz schön schlimm. Hatte große Schmerzen, weil die Schmerzmittel zu stark gesenkt wurden. Muste erst beim Chefarzt auf den Putz hauhen, damit ich wieder eine entsprechende Dosis bekommen habe.

Nach 14 Tagen konnte ich dann entlassen werden und bin sofort zur AHB gegangen. Ab da ging es mit riesigen Schritten aufwärts. Mir ging es wirklich von Tag zu Tag besser. Jetzt nach drei Monaten gehts mir eigendlich schon wieder richtig gut (den Umständen entsprechend). Ich bin so gut wie Schmerzfrei. Nur die Brust ist noch taub und fühlt sich oft an, als ob ich einen Sonnenbrand hätte. Ich kann auch so gut wie alles essen. Nur mit der Menge gibt es noch Probleme. Muß so 6 mal am Tag essen. Große Portionen passen noch nicht rein. Auch kann ich nicht Essen und gleichzeitig Trinken. Dann kommt gleich wieder alles raus.

Ich glaube mit ein wenig Kampfgeist und entsprechender Unterstützung von der Familie und Freunden, war es auszuhalten. Man darf aber sicherlich auch die seelischen Trapazen nicht unterschätzen. Ich war zum Glück immer ein Kämpfer und hatte auch von allen Seiten sehr gute Unterstützung.

Ich hoffe, ich hab dir ein wenig geholfen und auch Mut gemacht. Ich Wünsche deinem Vater ganz viel Glück.

Ganz liebe Grüße

Micha
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