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Alt 16.03.2017, 09:27
Aylin1989 Aylin1989 ist offline
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Standard AW: Undifferenziertes Sarkom "high grade"... wir sind etwas verzweifelt!!!

Liebe Sunflower,

das tut mir alles so leid für dich so eine Nachricht zu bekommen ist nicht einfach gerade dann wenn es um einen Elternteil geht. Ich fühle innerlich mit dir, glaub mir! Uns hatte man vor einem Jahr im Krankenhaus (städtisches KH kein Sarkomzentrum) gesagt, dass bei meiner Mama keine Chemo angeraten wird, da man sich sicher ist, dass der Tumor wieder wachsen wird. Daraufhin sind wir ins Sarkomzentrum gegangen. Nach dem Wechsel hat mich die Oberärztin des anderen Krankenhauses nochmal angerufen um zu sagen, dass wir eine falsche Entscheidung getroffen haben und wir uns das genau überlegen sollen mit der Chemo etc. und dem Wechsel ins Sarkomzentrum. Sie wäre sich komplett sicher dass der Tumor wieder kommt und das eine Heilung "ausgeschlossen" ist. Insbesondere diese Worte von ihr gehen mir NIE aus dem Kopf: IHRE MUTTER WIRD AN DIESEM TUMOR VERSTERBEN!!!!! SIE WIRD DAS NICHT ÜBERLEBEN!!! Diese Worte haben mich vor einem Jahr so erschüttert, so in Angst versetzt... ich habe tagelang geweint und gezweifelt ob es doch falsch war, was wenn die Ärztin recht gehabt hätte?

Jetzt weiss ich, dass es eine richtige Entscheidung war ins Sarkomzentrum zu wechseln. Es war trotzdem keine einfache Zeit, Chemo war nervenaufreibend. Meine Mama hat viel durchgemacht, viele Komplikationen. Eine 2. OP etc. ABER das wichtigste ist, SIE LEBT NOCH aktuell sogar TUMORFREI. Und es geht ihr gut. Immer wenn ich sie mir anschaue kommt zwar alles wieder hoch, aber dann schenkt sie mir ein Lächeln ins Gesicht und alles ist vergessen weil ich weiss dass es ihr momentan gut geht und sie wieder lachen kann.

Ich weiss dass diese Krankheit sehr heimtückisch ist und mir keiner garantieren kann, dass er wegbleibt oder sich doch wieder was entwickelt aber wichtig ist aktuell einfach, dass es ihr gut geht und es gleichzeitig mir auch gut geht. So genug geflennt.

Ich weiss ich kann dir den Schmerz nicht nehmen und wahrscheinlich auch keine hilfreichen Ratschläge geben aber geniess die verbleibende Zeit mit deinem Papa so gut es geht und versuch deiner Mutter einfach beizustehen in dieser schwierigen Zeit. Ich weiss es ist leichter gesagt als getan... Mein Vater war mit der ganzen Situation damals vollkommen überfordert und kaum in der Lage tätig zu werden. Die meiste Last hatten ich und meine Schwester. Aber dafür ist die Familie auch da. Man muss sich gegenseitig unterstützen!

Ich wünsche euch viel Kraft und Stärke.
Und wenn du dir einfach deinen Frust niederschreiben möchtest, ich bin jederzeit hier und freue mich auf deine Nachrichten.

Ganz liebe Grüße
Aylin
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