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Alt 02.10.2006, 16:36
Mayt-ap Mayt-ap ist offline
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Standard AW: Profil: Angehörige stellen sich vor...

Hallo...

bin 26 jahre alt, meine Mutter ist im märz 2004 an Darmkrebs gestorben, sie war 53. nach der diagnose wollte sie keine behandlung und ist dann auf eigene verantwortung nach hause gegangen. ich fands erstaunlich das, obwohl sie gelitten hat, es nie wirklich gezeigt hat und bis zu ihrem tode zu hause alltägliche dinge bewältigt und auf den beinen stand, als würde sie nie sterben.

zwei wochen vor ihrem tod, brach ihr ein schüttelfrost ein, sie legte sich zu bett, stand die nächsten tage aber wieder auf. anfang der letzten woche kippte sie dann entgültig, schleppte sich selbst auf vier beinen zu bett und stand nicht mehr auf.

sie hat sich nie helfen lassen, sie wollte nicht zum krankenhaus bis sie dann keine kraft mehr hatte entgegenzusetzen. wir brachten sie zum krankenhaus, am nächsten tag habe ich mich 15 minuten verspätet. obwohl mein älterer bruder vor mir anwesend war traute er sich nicht in den letzten minuten bei ihr zu sein.


ich muss als angehöriger sagen, das ich und meine drei geschwister alle weggetreten waren, keiner von uns war bereit am vorigen nacht im krankenhaus zu bleiben, die krankenschwester meinte es wäre nicht nötig, da sie unter beobachtung stehen würde und es niemanden gut kommen würde. wir nahmen es hin als hätten wir überhaupt keine bindung mit der mutter. vielleicht hatte keiner von uns den mut, es ist für jeden von uns unverzeihlich.


mich stört heute nicht das sie tot ist, sondern dass sie ohne ihre kinder die letzten stunden ... naja

die ärzte waren auch nicht informativ, der hausarzt beschrieb mir nur den vorfall wie sie sterben würde; als hätte ich genau danach gefragt, ein horror-arzt, er meinte der darmausgang würde sich verstopfen, der darm würde platzen und sie müsste alles erbrechen... etc.. ich mein so was erzählt man doch nicht, er hätte stattdessen aufklären müssen wie man ihr in den letzten stunden helfen kann. wir hatten damals keinen schimmer von morphin oder anderen schmerzmitteln.

selbst der notarzt der nach hause kam, war so neunmalklug, er begutachtete sie, kam ins Wohnzimmer und sagte "sie wird sterben"... ach Gott, als wüssten wir es nicht, als wären wir auf die frage geil ob sie nun weiterleben wird oder sterben muss...

letztendlich hatten wir keine guten erfahrungen mit den ärzten.

Gott sei dank hat sich der darm nicht verstopft und ist auch nicht geplatzt, nach der aussage der ärztin und den schwestern die anwesend waren ist sie innerhalb von fünf minuten gestorben. die ärztin versicherte und bezog sich auf ihre erfahrungen, dass es ein leichter sterbevorgang war.

Lasst euch aufklären und verliert keine Zeit mit inkompetenten Ärzten. Wenn der oder die Betroffene sich auf Behandlungen nicht einlässt, dann muss man das akzeptieren und versuchen ihn oder ihm wenigstens auf Schmerzmittel und Sonstiges zu überreden. Nicht jeder der Krebs hat, stirbt in gleicher weise. Der eine Leidet sehr, der andere weniger.

Ich denke die Kranken sollten das Mitleid ihrer Angehörigen nicht sehen, vielmehr brauchen sie starke Personen und die Nähe.

Ich wünsche allen Betroffenen eine schnelle Heilung und den Betroffenen viel Geduld und Kraft.

Alles Gute

Mayt-Ap
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