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Alt 07.10.2005, 07:03
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Eva M. Eva M. ist offline
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Registriert seit: 01.09.2005
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Standard AW: Pleuraerguss nach Hochdosis

Hallo Ma2,

ganz lieben Dank für deine Zeilen!
Mein Sohn ist 16,5 Jahre, mit zehn Jahren erkrankte er an einem großen Lebersarkom. Das er damals überlebte war ein Wunder! Voriges Jahr im April kam dann die Diagnose Lungenmetastase.
Die Hochdosis und Stammzellentransplantation sahen wir als Chance, mit all dem rauf und runter. Für Felix, psychisch gesehen eine sehr große Belastung.
In der Zeit der Chemo lief es noch ganz gut, körperlich baute er sogar ein wenig auf. Ich versuchte ihm immer eine positive Einstellung zu vermitteln und er sagte letztlich auch, " da geh ich jetzt durch ". Leider merkte ich recht schnell, daß was man da von ihm erwartete, seine Grenzen des wollens und das nicht mehr können überschritten.
Von der HD hatte er sich bis zum Auftreten der neuen Metastasen nicht mehr richtig erholt. Die folgende Erhaltungstherapie gab ihm den Rest!
Ein normales Leben war ihm nur bedingt möglich, Schule nur ab und an.
Leider haben ihn seine langjährigen Freunde auch hängen lassen, die ihn bei der Ersterkrankung noch so bestärkten. Auch von seinen Schulfreunden / Lehrer kam so gut wie gar nicht`s. Das ist so traurig, feststellen zu müssen, man ist zwar da, aber es merkt keiner!
Jetzt waren wir wieder vor der Entscheidung HD mit analogen Blutstammzellen.
Felix hat sich dagegen entschieden.
Gestern war sein erster Bestrahlungstermin und auch die Erhaltungstherapie hat endlich angefangen ( nach zwei Monaten warten )!
Die Ärzte haben ihn schon aufgegeben, zumindest habe ich den Eindruck.
Diese harte Zeit will keiner mit einem Teilen, Verwandte rufen zwar noch an, aber mir kommt es so vor, sie wollen nur ihr Gewissen beruhigen und von dem was wirklich bei uns läuft nicht`s wissen. Den Anlauf bei einem Psychologen habe ich schon öfters gestartet, aber ich hätte mir mehr " Rücken " erwartet. Bekommen habe ich Adressen von Sterbehospitzen.

Wie geht es deinem Sohn zur Zeit? Hatte er ein Lokalrezidiv?
Es ist schwer sich entscheiden zu müssen, denn man will nicht`s unversucht lassen. Ich habe einige Kinder erlebt, die nach der HD in Remission sind.
Ich wünsche Euch, allen anderen und uns, auch auf der Sonnenseite stehen zu dürfen!
Liebe Grüße, Eva
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