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Alt 01.02.2013, 08:10
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Mirilena Mirilena ist offline
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Registriert seit: 11.05.2011
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Standard AW: Widersprüchliche Ärztemeinungen

Hallo Klaaas,

das ist wirklich eine sehr unschöne Situation für euch! Ich denke, ich persönlich wäre so verwirrt, dass ich gar keinem dieser Ärzte mehr Glauben und Vertrauen schenken könnte. Die Person, die erkrankt ist,... hat sie Vertrauen und fühlt sie sich dort, wo sie behandelt wird, gut aufgehoben? Das ist nämlich das Allerwichtigste!!!

Als mein Vater an Lungenkrebs erkrankte, habe auch ich als Tochter verschiedene emotionale Stadien oder Phase durchlaufen. Und ich musste lernen, dass ich meinem Vater zwar unterstützend und begleitend zur Seite stehen konnte, aber dass er derjenige war, der die Krankheit hatte, dass es sein Körper war und letztlich er darüber entschied, wo und wie und von wem er sich behandeln lassen wollte.

Ich kann mir gut vorstellen, was du gerade durchlebst. Das ist furchtbar und man möchte so gern helfen! Die Widersprüche der Ärzte kommen auch mir bekannt vor... Und es ist unglaublich schwer als "Nicht-Mediziner" damit umzugehen. Wie gern hätten wir "DIE" Lösung parat. Leider gibt es diese selten, denn ich habe den Eindruck, dass auch viele Mediziner mit ihrem Latein am Ende sind, wenn die erste Chemo nicht wirklich angeschlagen hat. Sie können dann sozusagen auch nur auf Erfahrungswerte zurückgreifen und einen weiteren Versuch starten.

Es ist unglaublich schwer als Angehörige/r damit umzugehen, da wir immer die optimale Behandlung und Therapie mit den größtmöglichen Heilungschancen für unsere Lieben wünschen. Solltet ihr euch dort, wo behandelt wird, nicht gut aufgehoben fühlen, wäre es sinnvoll, eine Zweitmeinung einzuholen. Oder wie Birgit schreibt, ein Tumorzentrum aufzusuchen, wenn euch das möglich ist.

Ich persönlich hatte eine Phase, da ich die Ärzteschaft wirklich gehasst habe... Ich war so wütend und fühlte mich so ungerecht behandelt, bzw. mein Vater. Mein Papa allerdings hatte erstaunlicherweise dieses Vertrauen, keine Ahnung, woher er das nahm. Eine gesunde Mischung aus beidem ist wohl (wie so häufig) das Beste! Vertrauen gepaart mit Aufmerksamkeit und auch Kritik! Ich hoffe, du findest für dich einen guten Weg!!!

Liebe Grüße
Miriam
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Mein Papa erhielt am 18.04.11 die Diagnose Lungenkrebs mit Knochenmetastasen und ging am 21.02.12 ins Licht. Alles vergeht, aber die Liebe bleibt...

Hand in Hand - gemeinsam sind wir stark!
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