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Alt 03.02.2013, 11:55
Alpenveilchen Alpenveilchen ist offline
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Standard AW: Darmkrebs und LEBERmetastasen

Leider ist es genauso kompliziert, wie Du beschreibst und es keine einzig richtige Behandlung gibt. Krebsarten sind unterschiedlich. Darmkrebs ist nicht gleich Darmkrebs. Es gibt viele verschiedene Arten von Tumoren. Ausserdem haben Krebszellen die Fähigkeit, sich an ihre Umgebung anzupassen, um zu überleben. Das bedeutet auch, dass sie lernen, sich an eine bestimmte Chemotherapie anzupassen. Deswegen weiss man nie genau vorher, ob eine Chemotherapie anschlägt oder nicht und wenn ja, wie lange es dauert, bis die Krebszellen sich angepasst haben und die Chemotherapie wirkungslos wird. In der Forschung arbeitet man daran, für viele verschieden Ausgangssituationen jeweils die beste Therapie zu finden. Da jedoch Mikrometastasen sogar beim PET-Scanning unsichtbar sind, tappt man immer ein wenig im Dunkeln und muss abwarten, wie und wo der Körper reagiert. Da man das gerne vorher wüsste, gehen verschiedene Ärzte von verschiedenen Szenarios aus. Manche wollen z.B. sicherheitshalber behandeln als hätte der Krebs schon gestreut, also mit Chemotherapie. Andere wollen die Chance nutzen, zu operieren, wenn nichts sichtbar ist, da dieses optimal wäre, wenn der Krebs noch nicht gestreut hätte.

Manchmal könnte man operieren, aber der Tumor sitzt so ungünstig, dass man befürchtet, den Patienten bei der Operation lebensgefährlich zu verletzen. Auch da gibt es Grenzfälle, wo manche Ärzte es lieber versuchen wollen, während andere es lieber sein lassen. Niemand möchte das Leben eines Patienten auf dem Gewissen haben. Da alle Patienten gerne wüssten, was die optimale Behandlung für sie ist, wird weitergeforscht. Neue Chemotherapien werden ausprobiert und Patienten mit verschiedenen genetischen Voraussetzungen werden bei ihren Behandlungen verglichen. Im Idealfall der Zukunftsvision, würde man eine Probe des Tumors entnehmen (Biopsie) und eine Blutuntersuchung durchführen und dann wüsste man genau, welche Behandlung die Richtige ist. Aber so weit sind wir noch lange nicht.

Das beste, was man tun kann, um nicht Versuchskaninchen zu sein, ist sich in viele Richtungen zu informieren und sich an den Entscheidungen der Ärzte zu beteiligen. Man kann selbst Dinge vorschlagen, von denen man gehört oder gelesen hat, und man kann sich vom Arzt Vorschläge und Empfehlungen unterbreiten lassen und dann gemeinsam entscheiden.

Alles Gute für Euch in diesem frustrierenden Kampf
vom Alpenveilchen