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Alt 15.03.2005, 21:33
Gast
 
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Standard Thrombosen

Hallo Ole

Habe heute ein bißchen rumgesurft und auch einige Infos in der Richtung gefunden. Und jetzt ist mir auch wieder eingefallen, welcher Arzt mir das erzählt hat - er hat eine Zeitlang in der Frankfurter Pathologie gearbeitet und gesagt, dass Thrombosen bzw. daraus resultierende Embolien sogar eine nicht so seltene Todesursache bei BSDK seien (aber nicht immer erkannt). Nach wie vor gibt es natürlich die Möglichkeit, dass der Schlaganfall meines Schwiegervaters nichts mit dem Krebs zu tun hat, aber angesichts der Statistiken ist eine ins Hirn verschleppte Thrombose eben auch nicht unwahrscheinlich.

Aber mich schaudert momentan wieder - das Provinzkrankenhaus, in dem mein Schwiegervater liegt, versteht von der Thematik BSDK wenig. Sie planen erstmal eine Woche Krankenhausaufenthalt, dann 4 Wochen Reha. Der behandelnde Onkologe ist natürlich nicht informiert worden, da haben wir jetzt meine Schwiegermutter mit beauftragt. Es muß unbedingt sichergestellt werden, dass der Krebs nicht in den Hintergrund gedrückt wird, nach wie vor sind regelmäßige Blutuntersuchungen (wg. Tumormarker) nötig. Aber natürlich ist momentan der Schlaganfall mit den entsprechenden Behinderungen das akute Problem. Und das Wissen, dass die Symptome sich ein Jahr lang bessern können, ist irgendwie angesichts des Krebses und seiner Perspektiven auch kein echter Trost.

Also für alle: Die Thromboseproblematik sollte den behandelnden Onkologen bekannt sein. Wenn es eine Gefährdung des Patienten gibt, müßten diese vorbeugend mit Heparin behandeln. Angesichts der Tatsache, dass dies bei meinem Schwiegervater nicht erfolgt ist, der durch Herzinfarkt/Schlaganfall ohne die üblichen Risikofaktoren wie Rauchen, Übergewicht usw. meiner Meinung nach als Risikopatient ausgewiesen war, solltet Ihr selbst ein Auge darauf haben.
In Kurzform: Thrombosen sind Venenverstopfungen, äußern sich in Rötungen, Schwellungen, Schmerzen, können aber auch "stumm" sein. Wenn solch eine Verstopfung sich löst und anfängt, im Körper zu wandern, können auftreten (abhängig davon, wo sie dann hängenbleibt)
- Lungenembolie
Ein Ereignis, das meist kurz und drastisch ausfällt (Atemnot, Brustschmerzen) und häufig tödlich endet, selbst im Krankenhaus, bei sofortiger Hilfe.
- Herzinfarkt
Häufig Schmerzen im Brustbereich, auch in den Rücken ausstrahlend, teilweise von Todesangst begleitet. Nicht lange warten, sofort ins Krankenhaus, lieber einmal zuviel EKG als einmal zuwenig.
- Schlaganfall
Meist plötzlich auftretende Ausfallserscheinungen (Sprache) und/oder Lähmungen und/oder Taubheitsgefühle, häufig halbseitig, i.d.R. weder von Schmerzen noch Angst begleitet. Wenn jemand die rechte Seite nicht mehr bewegen kann und der rechte Mundwinkel runterhängt, ist die Diagnose einfach. Kann aber auch sein, dass sich der halbe Mund wie nach einer Spritze beim Zahnarzt anfühlt, oder einzelne Finger ein "pelziges" Gefühl haben. Auch hier - sofort ab ins Krankenhaus.

Drückt mir die Daumen, dass sich die Lähmungen meines Schwiegervaters doch bald bessern.

Ingrid
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