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Alt 31.03.2006, 17:40
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Melanie79 Melanie79 ist offline
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Standard SPRK ohne OP?!

Hallo zusammen!

Durch Zufall hab ich in dieses Forum gefunden und ich muß gestehen, dass ich lange überlegt habe, bevor ich mich entschlossen habe, euch zu schreiben, da ich bisher immer den Kopf in den Sand steckte, um ja nichts negatives von dieser Krankheit zu hören.
Für mich war Krebs schon immer eine der schlimmsten Krankheiten, die einen Menschen heimsuchen kann und ich habe die Angst vor dieser Krankheit immer verdrängt mit der Ausrede, dass es in meiner Familie niemanden erwischen wird, weil wir genetisch nicht vorbelastet sind.
Eigentlich wußte ich immer, dass diese Einstellung dumm war, aber es war so eine Art Selbstschutz.

Nun wurde ich doch mit dieser schrecklichen Krankheit konfrontiert. Bei meinem Papa wurde im Februar eine bösartige Geschwulst in der Speiseröhre diagnostiziert.
Es war natürlich ein Schlag ins Gesicht für uns alle. Der Arzt sagte uns, dass ein Krankenhausaufenthalt unausweichlich ist, hielt es aber nicht für notwendig, ihn sofort einzuweisen. Also war mein Papa noch drei Wochen nach der Diagnose zuhause. Ich erkundigte mich nach Kräutern, die die Heilung dieser Krankheit unterstützen und so trank mein Papa täglich diverse Tees und machte Umschläge. Leider haben die nicht wirklich geholfen, evtl. höchstens dazu beigetragen, dass der Tumor nicht weiter wuchs.

Dann folgten 10 Tage Krankenhausaufenthalt, wo alle Untersuchungen gemacht wurden. Die Ärzte fanden erstmal keine Tochtergeschwüre, allerdings kleine schwarze Punkte auf der Lunge, die sie genauer untersuchen wollten. Da diese Untersuchung aber sehr viele, zum Teil lebensbedrohliche Nebenwirkungen hatte, willigte mein Vater nicht ein und meinte, dass er das erst machen lässt, wenn ein dringender Verdacht besteht. Der Oberarzt sah sich die Bilder an und gab meinem vater Recht, da es sich seiner Meinung nach um kleine Verkapselungen handelt, die jeder starke Raucher (mein Papa war über 40 Jahre lang sehr starker Raucher) hat. Das muß nun nach der Chemo und Bestrahlung weiter beobachtet werden, um sicher zu gehen, dass es sich um keine Tochtergeschwüre handelt (TOI TOI TOI, ich hoffe es so sehr!!!).
Außerdem bekam er zur Sicherheit eine Magensonde gelegt, da der Arzt meinte, dass in manchen Fällen der Tumor während den ersten Bestrahlungen größer wird und es dann nicht mehr möglich ist, eine Sonde zu legen und er verhungern müßte.

Vor zwei Wochen bekam er 5 Tage lang eine leichte Chemo (+ Bestrahlung) und jetzt wird er für 4 weitere Wochen bestrahlt, wobei er in der letzten Woche wieder eine leichte Chemo dazubekommt.
Eine OP wollen die Ärzte vorerst umgehen. Uns wurde gesagt, dass man meistens versucht, es mit Chemo und Bestrahlung in den Griff zu bekommen, da eine OP ein sehr komplizierter Eingriff ist.

Meinem Papa geht es den Umständen entsprechend gut, die Chemo hat er relativ gut überstanden und -und nun kommt meine Frage- kann auch wieder besser essen! Ist das möglich??
Ich weiß nicht, wie groß der Tumor bei der Diagnose war, aber er war zumindest schon so groß, dass mein Vater nur noch weiche Speisen zu sich nehmen konnte.
Vorgestern hat er das erste mal seit langem ein Schnitzel gegessen. Natürlich hat er es nicht so vertragen, wie es einem gesunden Menschen bekommt, aber im Gegensatz zu früher konnte er es ohne größere Schmerzen essen.

Wie sind eure Erfahrungen? Ist es möglich, dass die Bestrahlung und Chemo schon nach so kurzer Zeit anschlägt und den Tumor verkleinert?
Und wie sind eure Erfahrungen im allgemeinen mit einer Behandlung ohne OP?
Ich kenne 3 Fälle von Speiseröhrenkrebs. Zwei sind nach der OP leider verstorben und einer, der sich gegen den Willen der Ärzte NICHT operieren ließ und mit Chemo u.Bestrahlung behandelt wurde, hat die Krankheit seit 5 Jahren überwunden, obwohl sie soweit fortgeschritten war, dass er bereits künstlich ernährt werden mußte.

Ich grüße euch ganz lieb...Melanie
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