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Alt 25.02.2014, 21:29
ovomaltina ovomaltina ist offline
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Standard AW: Helfen eure "Kinder"?

ach Oli!
das Leben rund um (spät-) Pubertierende..
Ich denke mal, bei dir spielen zwei Themen mit rein! da ist offensichtlich eine junge, noch recht unreife Erwachsene, ziemlich egoistisch und egozentrisch.
Und dann ist da wohl auch noch die Stiefmutterproblematik. Die Erkrankung ist eine Prüfung für eure Beziehung, die trotz all der gemeinsamen Jahre keine biologische ist... Vielleicht erwartest du gerade jetzt besonders viel von der Tochter deiner Frau?? Und denkst insgeheim: Für ihre Mutter würde sie das auch tun? Man ist in solchen Zeiten als "Stiefmutter" besonders verletzlich.


Ich kenne beides: Meine Töchter waren bei meiner Erkrankung just 18 Jahre. Ich hatte allerdings nur "die grosse OP" ohne Chemo. Da haben sie echt Anteil genommen, Glücksbringer gekauft, herzerweichende Botschaften geschrieben und - während rund vier Wochen - auch brav angepackt (Wäsche aufhängen, Tüten schleppen etc.) Sobald ich wieder einigermassen funktionierte war dann aber gut... Und die Einsatzbereitschaft sank... Das normale Leben hatte sie wieder - zum Glück. Und die Welt drehte sich wieder um ihre Freuden und Sorgen. Heute möchte sie vom Thema Krebs wohl lieber nichts mehr hören - und sprechen es erst recht nicht an.
Mein Mann hat eine Tochter aus einer früheren Beziehung - über 30. Ich meine, wir haben ein gutes Verhältnis. Gut, sie ist das klischeehafte, sehr verwöhnte Einzelkind...Doch wir haben viel gemeinsam unternommen. Die (Halb-) schwestern haben ein tolles Verhältnis. Aber meine Krankheit hat sie schlicht ignoriert. Nicht mehr und nicht weniger... Das tat schon auch weh!
Da wir aber nicht unter dem gleichen Dach leben und meine Töchter im Rahmen ihrer Möglichkeiten recht rücksichtsvoll waren, konnte ich das wegstecken.

Wenn ich als Mutter von Gleichaltrigen dir einen Rat geben möchte, dann mache klare Ansagen "ich kann heute nicht kochen/waschen/putzen deshalb wäre ich froh, wenn du.... Keine weiteren Erklärungen - und dann mache es bitte auch nicht, sondern geh spazieren, lege dich hin... Sobald sie sehen, dass man was macht, erlahmen sie auf der Stelle. Und wenn das nichts hilft: zu dritt an den Tisch und Verhandlungen führen! Und bis zu einem gewissen Grad (aber nicht darüber hinaus) akzeptieren, dass man als "Ersatzmutter-/vater" keine zu hohen Erwartungen haben sollte. Was aber keine Rücksichtslosigkeit erlaubt...

LG ovomaltina
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