Einzelnen Beitrag anzeigen
  #4  
Alt 24.06.2017, 15:51
lotol lotol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.04.2016
Beiträge: 716
Standard AW: völlig verzweifelt, suche Rat

Hallo Sos83,

Krebs-Diagnosen sowie das ganze Drum und Dran "erwischen" alle Beteiligten unvorbereitet, während es für die behandelnden Ärzte "Alltags-Angelegenheit" ist.

Viele Krebs-Betroffene - womöglich auch noch incl. ihrer Angehörigen - empfinden Diagnosen ungefähr so, als seien sie "im falschen Film":
Um Gottes willen - Krebs!
=> Klappe runter => aus ist's.

Was aber ein ganz gewaltiger Irrtum ist, weil ein nahezu unübersichtliches Arsenal gegen Krebse zur Verfügung steht.
Das zwar die Ärzte (hoffentlich) kennen, aber die anderen Beteiligten i.d.R. so gut wie überhaupt nicht.

Anfänglich versteht man weder die Diagnosen, noch den Zusammenhang, in den sie einzuordnen sind.
Was auch verständlich ist, weil man NULL Ahnung davon hat.

Bei Deiner Mutter konnte der Haupt-Tumor erfolgreich per OP entfernt werden.
Ist eine sehr gute Sache, weil dieser Krebs-Mist schon mal aus dem Körper weg ist.

Die Ärzte sehen natürlich zu, daß der Krebs - auch ein evtl. nur noch vermuteter - möglichst restlos plattgemacht werden kann.

Dazu gehört dann auch die Frage:
"Schnipseln" wir auch gleich noch routinemäßig LK mit heraus, die vielleicht auch noch als "Filterstellen" befallen sein könnten, damit das Restrisiko minimiert wird?

Oder schauen wir uns die LK erst mal sehr genau an, um erst dann zu entscheiden, was wir mit denen am besten machen sollen?

Die LK lassen sich recht gut per Ultraschall (= Sonographie) einordnen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Lymphknoten

Daraus zitiert:
"Die anatomische Struktur des Lymphknotens kann im Ultraschall dargestellt werden und zeigt als Normalbefund einen fettigen echoarmen Hilus. Bei unspezifisch reaktiv veränderten Lymphknoten wird dieses Hiluszeichen betont und der Lymphknoten behält seine ovale Form. Ein Fehlen des Hiluszeichens kann auf eine Infiltration durch ein Malignom hinweisen. Sowohl bei reaktiven als auch malignen Lymphknoten kann sich eine Hypervaskularisation zeigen. Ein Verlust der ovalen Form zu Gunsten einer kreisrunden Form des Lymphknotens kann ebenso auf eine Malignominfiltration hinweisen. Nekrosen im Lymphknoten zeigen sich oft echofrei und können sowohl durch abscedierende Infektionen wie auch Einschmelzung einer Tumorabsiedlung entstehen.[5]

Durch eine gezielte Gewebsprobe (Biopsie) aus dem Lymphknoten oder die chirurgische Entnahme eines auffälligen Lymphknotens kann Untersuchungsmaterial für eine histopathologische Untersuchung gewonnen werden."

Eine US-Untersuchung der LK kann eigentlich nur als grober Anhaltspunkt dafür gesehen werden, was zu tun ist.
Weil das Ergebnis einen Interpretations-Spielraum hat:
Kann man unterschiedlich bewerten.

Das eigentliche Dilemma ist m.E. darin zu sehen, ob der Zeitbedarf für eine genaue Klärung (per Biopsie) für den Patienten gefährlich werden könnte.

Folglich kann es eher um die Frage gehen:
Handelt man im Eigeninteresse des Patienten sofort und rigoros oder geht man das Risiko ein, daß über das LK-System möglicherweise Krebszellen weiter im Körper verbreitet werden.

Das sollten aber eigentlich die Ärzte einem Patienten so erklären/vermitteln können, damit er entscheiden kann, welches Vorgehen er bevorzugt.
Ist ja schließlich sein Leben, um das es geht.

Für etwas merkwürdig halte ich deshalb das hier schon:
Zitat:
Jetzt 3 Wochen später steht die Entfernung der Lymphknoten an. Angeblich eine schwere op mit mindestens 3 Stunden dauer.
Heute bei der op Besprechung wurde nochmal ein Ultraschall der Lymphknoten gemacht und die Ärztin hat gesagt es ist nicht in Ordnung. Sie sieht etwas auffälliges und konnte oder wollte nicht sagen was.
Nicht die OP an sich, sondern die Art und Weise, wie Deine Mutter darüber im Unklaren gelassen wird, was nun eigentlich Sache ist.
Versucht das bitte zu klären.

Ansonsten wünsche ich Dir Mut (noch ist nichts verloren - ganz im Gegenteil) und viel Kraft, Deiner Mutter beistehen zu können.
Wie ist sie körperlich beieinander?


Liebe Grüße
lotol
__________________
Krieger haben Narben.
---
1. Therapie (2016): 6 Zyklen R-CHOP (Standard) => CR
Nach ca. 3 Jahren Rezidiv

2. Therapie (2019/2020): 6 Zyklen Obinutuzumab + Bendamustin => CR
Nach ca. 1 Jahr Rezidiv, räumlich begrenzt in der rechten Achsel

3. Therapie (2021): Bestrahlung
Mit Zitat antworten