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Alt 27.01.2009, 00:12
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HelmutL HelmutL ist offline
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Daumen hoch AW: An alle Hinterbliebene...

Hallo Stefan,

was ich überhaupt nicht verstehen kann, ist die Schärfe, die du in die Diskussion hier einbringst. Eine Diskussion lebt von kontroversen Meinungen aber nicht von Intolleranz. Du hast ganz sicher in manchen Dingen recht aber ebenso nicht das Recht die Ansichten Anderer als "dumm" zu bezeichnen. Du vertrittst deine Ansicht, andere die ihre. Wer letztendlich recht hat, wirst weder du noch ich noch andere entscheiden können. Vielleicht haben ja alle recht???

Was mich jetzt, nach dem Lesen deiner und der anderer Postings, besonders interessiert: Wer oder was hat dich eigentlich so verletzt, dich so hart getroffen, dass du so ungeduldig, so agressiv geworden bist? Ist es der Verlust deiner Frau oder vielleicht doch die Art und Weise, wie sie gestorben ist? Ist es die Trauer um den Verlust, den du erlitten hast? Ist es die Wut, dass sie dich verlassen hat und du jetzt mit all deiner Trauer, deinen Sorgen und Nöten alleine fertig werden musst?

Wir alle hier haben einen schweren Verlust erleiden müssen und leiden immer noch. Jeder für sich geht damit anders um. Muss er oder sie auch. Jeder von uns gesteht dir das Recht zu, so zu denken und zu handeln, wie du willst, wie es für dich gut ist.

Der Tod eines geliebten Menschen, sei es die Frau, die Mutter, der Vater oder sonst wer, ist immer schwer und geht nicht leicht über die Bühne. Dass ein Mensch in Frieden und auch friedlich sterben durfte, heisst doch noch lange nicht, dass es ein schöner Tod war.

Der Tod, zumindest durch diese sch... Krankheit, kommt nicht plötzlich. Nein, er kommt schleichend, zieht sich oftmals über Monate hinaus. Glaubst du, dass ein solcher Mensch so einfach mirnichts, dirnichts in den Tod hineingeht? Da ist nichts "Schönes" dran. Nicht für die Angehörigen und schon garnicht für die Betroffenen selbst. Es ist ein langer, quälender Kampf auf verlorenem Posten. Wenn du denkst, es gäbe keine Steigerung mehr, sei versichert, sie kommt.

Was ich persönlich an dem Ganzen schlimm finde, ist, dass man(n) oder frau in diesen letzten Stunden nicht die Hilfe annimmt, die angeboten wird. Ich finde es im Gegensatz dazu NICHT entwürdigend, wenn man gewickelt oder was weiss ich noch werden muss. Da laufen ganz natürliche Vorgänge ab (wie du gesagt hast, das Kleinkind schämt sich ja auch nicht). Es sind die seelischen und körperlichen Schmerzen angesichts des Todes, die entwürdigend sind. Und genau da ist meiner Meinung nach der Ansatzpunkt zum Nachdenken und Handeln.

Nochmals: Dass deine Frau gestorben ist, tut mir von Herzen leid und ich hoffe, du kannst es irgendwann verstehen und wenn es erst dann ist, wenn du ihr drüben wieder begegnest.


Rosita,

so ganz unbekannterweise wohl nicht. Wir sind uns doch schon öfter mal über den Weg gelaufen. Also: nicht ganz unbekannte Grüsse an dich zurück.


Euch allen wünsch ich viel Kraft, viel Sonnenschein im Herzen und Gottes Segen

Helmut
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