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Alt 01.03.2017, 13:03
p53 p53 ist offline
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Standard AW: Wo nimmt man Kraft her?

Hallo Nina,

ja, die gesellschaftliche Verharmlosung und Allgegenwärtigkeit in jeder Lebenslage in Bezug auf Alkohol geht solange gut und spurlos an einem vorüber, solange man selbst gesund ist und nicht zu den Menschen gehört, die mit diesem Genussgift nicht umgehen können oder jemanden in der Familie haben, der das nicht kann.
Ich möchte ja auch nicht jeden Tropfen Alkohol verteufeln, das wäre eh kontraproduktiv, würde mir aber einen Warnhinweis auf jeder Flasche, besonders den hochprozentigen Kandidaten wünschen, wie auf Tabakprodukten. Zumal an einer Packung Ziggis auf Ex noch keiner gestorben ist, an einer Flasche Wodka jedoch schon elendig zugrunde gegangen wurde. (oh, ich schweife gerade ab.... )

Den Ratschlag eures Arztes, ruhig auch mal einen Schluck Hochprozentiges zu nehmen bei Aufregung find ich echt jenseits von gut und böse, übrigens auch für Patienten, die nicht krebserkrankt sind.
Sogar meine Lieblingsserie ist inzwischen einen Schritt weiter und hat den guten Cognac als Problemlöser bei allen möglichen Nervenunruhen als Beruhigungsritual gestrichen.
Ich hatte aber auch mal ein "lustiges" Erlebnis mit einem Arzt (Internist). Als wir irgendwie auf das Thema Alkoholika kamen (ich weiß nicht mehr wie und wieso, ist auch egal) und ich ihm erzählte, dass ich seit einer ganzen Weile bis auf sehr seltene Ausnahmen keinen Alkohl mehr trinke, da ich nach meiner Einschätzung nicht adäquat damit umgehen kann, also eher der Typ ganz oder gar nicht bin, meinte er, ich solle doch täglich ein Gläschen Rotwein trinken, das sei gesund.
Hmpf, statt sich zu freuen gerade als Mediziner, der ja täglich die Auwirkungen solcher Substanzen zu sehen bekommt, dass ein Patient sich für ein weitestgehend alkoholfreies Leben entschieden hat, wird man quasi ärtzlich ermutigt das gesunde Zellgift in anderer Form weiter zu nehmen
Der neueste wissenschaftliche Stand ist aber einfach, dass es keinen risikofreien Alkoholgenuss gibt, höchstens einen risikoarmen. Genau das sollte auch so kommuniziert werden und bei deinem Mann ist es ohnehin noch mal eine ganz andere Situation.
Echt super, dass ihr euch nicht beeinflussen lasst, sondern lieber euren eigenen Wahrnehmungen vertraut.

Ich wollte dich auch umhimmelswillen nicht als wachende Hausfrau und Köchin kritisieren , man isst ja auch mal auswärts oder du überwachst deinen Mann ernährungstechnisch sicher auch nicht rund um die Uhr. Sorry, hatte da etwas gedankenlos drauflos formuliert.

Und manchmal müssen einfach auch kleine Schleckereien sein, obwohl man sie vielleicht nicht optimal verträgt, das verstehe ich völlig. Und spreche da auch aus Erfahrung, da ich selbst ein gewisses Ernährungsregime für mich verfolge (ich hatte jahrelang Essstörung und bleibe damit rückfallfrei) und das ist schon immer mal wieder tageweise eine Herausforderung. Lohnt sich aber auch, das rufe ich mir immer ins Gedächtnis, wenn ich mal wieder dazu neige, in alten Trott zu verfallen (damit sind nicht die kleinen "Abwege" gemeint).

Ich habe mal noch eine Frage: Gibt es überhaupt keine medizinische Möglichkeit, die fettspaltenden Enzyme der Galle zu "imitieren", also substituieren? Oder muss dein Mann sich damit wohl oder übel, so wie es ist, arrangieren?

Geändert von p53 (01.03.2017 um 13:09 Uhr)